EKD und UCC streben Kirchengemeinschaft an
Vertreter der United Church of Christ besuchen Deutschland
11. März 2009
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die United Church of Christ (UCC) in den USA streben eine Vereinbarung zur wechselseitigen Kirchengemeinschaft an. Dies vereinbarten hochrangige Vertreter beider Kirchen bei einem ersten Gespräch im Rahmen eines Deutschlandbesuchs der UCC-Delegation unter Leitung ihres Kirchenpräsidenten John Thomas am Dienstag in Berlin. Weitere Themen der Begegnung waren die Lage im Nahen Osten und die Aktivitäten der EKD im Rahmen der Luther-Dekade.
Einig waren sich die Teilnehmer des Gespräches in einer überwiegend skeptischen Beurteilung der Lage im Nahen Osten. Nach ihrem Besuch in Israel, Palästina und im Libanon warnte die UCC-Delegation davor, dass Israel Fakten schaffe, die eine friedliche Lösung des Konfliktes unmöglich machten. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, betonte, dass gerade jetzt die Verbindung der christlichen Kirchen im Westen zu ihren Schwesterkirchen in der Krisenregion dauerhaft aufrecht erhalten werden müsse.
Der Auslandsbischof der EKD und Leiter des Amtes der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK), Bischof Martin Schindehütte, betonte das Interesse der UEK, dass die zwischen der Union und der UCC seit vielen Jahren bestehende Kirchengemeinschaft auf alle Gliedkirchen der EKD übergeht. Grundlage der Vereinbarung zwischen EKD und UCC könne die Leuenberger Konkordie sein, durch die seit 1973 fast alle lutherischen, reformierten und methodistischen Kirchen in Europa Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft haben.
Auf großes Interesse seitens der US-amerikanischen Gäste stießen die Vorhaben der EKD im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum 2017 und dem innerkirchlichen Reformprozess. Bischof Schindehütte unterstrich das Anliegen der EKD, dass die Gestaltung der Luther-Dekade bis zum Jahr 2017 von allen Kirchen der Reformation gemeinsam wahrgenommen werden solle. Der Beauftragte des Rates in Wittenberg, Prälat Stephan Dorgerloh, lud die UCC ein, im Rahmen eines Aufenthalts-Programms einen Vertreter zur Beteiligung am Reformationsjubiläum nach Wittenberg zu senden.
Bis zum 14. März ist die Delegation der UCC, der auch die Theologin Lydia Veliko und der UCC-Referent für Europa und den Nahen Osten, Peter Makari, angehören, zu Besuch in Deutschland. Anlass der Reise ist die Pflege der Beziehungen zu den Partnerkirchen der UEK. Auf dem Programm stehen Besuche in der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Badischen Landeskirche und im Kirchenamt der EKD in Hannover.
Berlin, 11. März 2009
Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann