Abschluss der EKD-Synode
Offener und neue Lust auf Theologie: Reformationsjubiläum hat die Kirche verändert
Mit einem Abschlussgottesdienst in der Erlöserkirche Bonn-Bad Godesberg ist am heutigen Mittwoch, 15. November, die 4. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende gegangen. „Die Synodentagung war ein wichtiger Schritt, um den Schwung aus dem Reformationsjubiläum mitzunehmen“, sagte die Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer. Das Reformationsjubiläum habe die Kirche verändert, sie offener gemacht und neue Lust auf Theologie geweckt. „Die Diskussionen in Bonn haben uns vor Augen geführt, wie viel Kreativität und Potential für neue Formen und Begegnungen es auf allen Ebenen unserer Kirche gibt“, resümierte die Präses. „Das macht mich zuversichtlich für eine Kirche mit Strahlkraft“.
Am Vormittag hatte das Kirchenparlament einen Beschluss zum Schwerpunkthema „Zukunft auf gutem Grund“ gefasst. Darin wurden wichtige Aufgaben für die künftige Gestaltung der Kirche benannt: Neben einer Vertiefung der Ökumene und der Förderung innovativer Beteiligungsformen gehört dazu auch die Weiterentwicklung zeitgemäßer Kommunikationsformen. „Die Frage nach Gott wird heute anders gestellt als noch vor zwanzig Jahren“, sagte Schwaetzer.
Erste konkrete Projekte zur Lösung der benannten Aufgaben brachte die Synode bereits in Bonn auf den Weg. So beschloss die Synode, bis zur nächsten Tagung Strukturen für einen digitalen Aufbruch der Kirche zu entwickeln. Zudem stimmte die Synode zu, die Konficamps in Wittenberg auch künftig weiterzuführen. Wegweisend für die Zukunft der Kirche ist auch das Thema für die nächste Synodentagung: Im kommenden Jahr will sich EKD-Synode mit den „Lebenswelten der Jugend“ beschäftigen.
Die Tagung in Bonn setzte aber auch politische Signale: So unterstrich die Synode ihr Votum für den Familiennachzug von Geflüchteten. „Familie ist der Raum, in dem Vertrauen wächst und in dem Menschen dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen“, heißt es in einer entsprechenden Erklärung. Zudem forderte die Synode, legale Zugänge von Menschen nach Europa zu schaffen.
Bonn, 15. November 2017
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt