Glaubensbekenntnisse
Zentrale Glaubensinhalte zusammengefasst
Mit einem Bekenntnis sagen Christinnen und Christen, was sie glauben. Die evangelische Kirche kennt unterschiedliche Glaubensbekenntnisse, die zentrale Glaubensinhalte zusammenfassen. Auf die Sätze haben sich die Christen geeinigt, um sich ihres Glaubens zu vergewissern. Einige von ihnen wurden über die Jahrhunderte weitergegeben und werden auch heute noch im Gottesdienst gemeinsam gesprochen.
Jenseits dieser offiziellen Worte bekennen Menschen ihren persönlichen Glauben, indem sie ausdrücken, warum sie Christen und Christinnen sind, worauf sie im Leben fest vertrauen und was ihnen wichtig ist.
Was ist ein Glaubensbekenntnis?
Ein Glaubensbekenntnis ist ein fest formulierter Text, der den persönlichen Glauben sowie den Glauben einer Gemeinschaft zum Ausdruck bringt. In einem Glaubensbekenntnis werden zentrale Glaubensinhalte zusammengefasst, so etwa der Glauben an einen Schöpfer oder an die Auferstehung.
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Wie ist es entstanden?
Christen haben sich auf gemeinsame Glaubensaussagen geeinigt, die sie als Bekenntnis festgelegt haben. Dabei haben sie Aussagen aus der Bibel zur Grundlage gemacht.
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Warum gibt es sie?
Christinnen und Christen wollten sich schon immer ihres Glaubens vergewissern und sich mit zentralen Aussagen über ihren Glauben von abweichenden Lehren abgrenzen.
Welche Bedeutung haben Glaubensbekenntnisse?
Mit einem Glaubensbekenntnis drückt eine Person ihren persönlichen Glauben aus und damit auch die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft. Das Bekenntnis selbst beinhaltet die zentralen Elemente des Glaubens.
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Warum sind Glaubensbekenntnisse wichtig?
In einem Glaubensbekenntnis sind die zentralen Glaubensinhalte einer Glaubensgemeinschaft zusammengefasst. Für Christinnen und Christen aller Konfessionen sind das der Glaube an Gott, den Schöpfer, an seinen Sohn Jesus Christus und den Heiligen Geist, sowie die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das Ewige Leben. Das Bekenntnis spiegelt also den Inhalt des Glaubens wider.
Für eine Gemeinschaft kann ein Glaubensbekenntnis die gemeinsame Grundlage beschreiben. Doch auch für jeden einzelnen Menschen ist es wichtig, sich zu fragen, was im Leben wirklich trägt und auf was zu vertrauen sich lohnt. Ein persönliches Glaubensbekenntnis drückt in eigenen Worten aus, warum ein Mensch Christ*in ist, wovon er überzeugt ist, wofür er steht und für was er sich einsetzt.
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Welche Bedeutung haben sie in der heutigen Zeit?
Mit dem Glaubensbekenntnis bekennen sich auch Christinnen und Christen in der heutigen Zeit zu ihrem Glauben und außerdem zu ihrer Glaubensgemeinschaft. Die gesprochenen oder gesungenen Bekenntnisse sind bis heute fester Bestandteil jedes Gottesdienstes. Außerdem spielt es in der Kirchenmusik eine große Rolle: Zahlreiche Komponisten haben Glaubensbekenntnisse vertont.
Welche Glaubensbekenntnisse gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Bekenntnissen: Für die evangelische Kirche ist besonders das Apostolische Glaubensbekenntnis wichtig. An hohen Feiertagen wird auch das Bekenntnis von Nicäa-Konstantinopel, das oft als Nizänisches Glaubensbekenntnis bezeichnet wird, gesprochen. Darüber hinaus spielen auch die konfessionellen Schriften aus der Reformationszeit eine große Rolle.
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Wie lautet das evangelische Glaubensbekenntnis?
In der evangelischen Kirche wird – wie in der römisch-katholischen Kirche – das Apostolische Glaubensbekenntnis am häufigsten gesprochen. Innerhalb der evangelischen Kirche gibt es weitere Bekenntnisse – je nachdem, ob es sich um eine evangelisch-lutherische oder eine evangelisch-reformierte Kirche handelt. Sie spielen allerdings im Gottesdienst keine Rolle. Für die lutherischen Kirchen haben die Bekenntnisschriften Martin Luthers eine besondere Bedeutung, zum Beispiel die Confessio Augustana oder der Kleine Katechismus und Große Katechismus. In der reformierten Kirche ist der Heidelberger Katechismus besonders wichtig, der im 16. Jahrhundert die spezifisch reformierte Lehre festhielt.
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Wo steht es in der Bibel?
Viele Bibelstellen beinhalten Glaubensaussagen und sind somit Bekenntnisse. Die Anrede „mein Herr und mein Gott“ (Joh. 20,28) beispielsweise drückt eine Absage an den Kaiser in Rom als Herren der Weltt aus. Ein frühes Bekenntnis, das vermutlich auch gemeinsam im Gottesdienst gesprochen wurde, ist der Philipperhymnus (Phil 2,6–11): „Jesus Christus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.“ Das apostolische Glaubensbekenntnis, das heute in vielen Gottesdiensten gesprochen wird, findet man nicht wörtlich in der Bibel; es fasst vielmehr die Bibel in ihren Kernaussagen zusammen.