Abschluss der EKD-Synode
„Weiter sehen - Evangelische Kirche verändert sich“
Mit einem Abschlussgottesdienst in der Augustinerkirche in Würzburg ist am heutigen Mittwoch, 14. November, die 5. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende gegangen. Zuvor hatte das Kirchenparlament einen Beschluss zum Schwerpunktthema „Glaube junger Menschen“ gefasst. In einem einstimmig verabschiedeten Beschluss unter dem Titel „Weiter sehen – Evangelische Kirche verändert sich“, wurden wichtige Aufgaben für die künftige Gestaltung der Kirche benannt. Dazu etwa die stärkere Beteiligung von jungen Menschen an Leitungsaufgaben, die weitere Öffnung der Kirchenmusik für Popularmusik und die Weiterentwicklung von freiwilligem Engagement. „Wir sehen, dass viele junge Erwachsene eigene Erfahrungen und Ideen für die Gestaltung des Miteinanders in Kirche haben. Dieses Potential soll künftig besser genutzt werden“, sagte die Präses der Synode Irmgard Schwaetzer. „Die Weitergabe des Evangeliums ist gemeinsame Aufgabe aller Glaubenden.“ Dabei biete insbesondere die Digitalisierung Chancen, Kirche neu zu beleben und außerhalb der Kirchenmauern ins Gespräch zu kommen.
Entschlossen hat sich die Synode hinsichtlich der Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt gezeigt. Von dieser Tagung gehe ein deutliches Signal aus, hinter das es kein Zurück gebe, so Schwaetzer: „Sexualisierte Gewalt darf in dieser Kirche keinen Raum haben. Die Evangelische Kirche ist sich ihrer Schuld bewusst, sie stellt sich ihrer Verantwortung und will eine lückenlose Aufklärung und bestmögliche Prävention. Ein am Dienstag vorgestellter 11-Punkte-Handlungsplan wurde heute einstimmig von der Synode verabschiedet.
Die Tagung in Würzburg setzte aber auch politische Signale: So hat sich die Synode u. a. auch zur Kirchenasylpraxis geäußert. Demnach hält sie die von der Innenministerkonferenz beschlossene Verlängerung der Überstellungsfrist für Schutzsuchende im Kirchenasyl, deren Aufenthaltsort bekannt ist, für rechtswidrig. Schließlich erneuerte die EKD-Synode auch ihr Votum für einen Ausstieg aus der Kohle. „Die Synode fordert die politisch Verantwortlichen auf, den mit dem Kohleausstieg verbundenen Strukturwandel konsequent sozialverträglich zu gestalten sowie für die betroffenen Regionen Perspektiven zu eröffnen“, heißt es in einer entsprechenden Erklärung. Zudem forderte die Synode, eine bessere Unterstützung für junge volljährige Geflüchtete.
Die Beschlüsse der Synode sind im Internet unter www.ekd.de/beschluessesynode2018 einsehbar.
Würzburg, 14. November 2018
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 11. bis 14. November in Würzburg. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,5 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 13.900 Kirchengemeinden.