Dr. Matthias Fichtmüller - Kandidat für die Ratswahl

Matthias Fichtmüller

Theologischer Vorstand Verein Oberlinhaus

Persönliche Daten

Geburtsjahr: 1964
Geburtsort: Angermünde (Brandenburg)
Familienstand: verheiratet seit 1985, vier Kinder
Wohnort: Schwielowsee

Landeskirche: Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Berufsausbildung / Studium

  • 1980-1982 Lehre als Baufacharbeiter
  • 1985-1991 Studium der Theologie, Berlin
  • 2013-2019 Studium Diakoniewissenschaft (berufsbegleitender Promotionsstudiengang am IDM Bielefeld, KiHo Wuppertal-Bethel)

Beruflicher Werdegang (schwerpunktmäßig)

  • 1982-1985 Arbeit als Baufacharbeiter
  • 1991 Ordination zum Pfarrer der EKiBB, danach erstes Gemeindepfarramt in Doberlug-Kirchhain
  • 1998-2008 Berufung zum Superintendenten des Kirchenkreises Niederer Fläming (EKBO)
  • 2008-heute Theologischer Vorstand des Verein Oberlinhaus in Potsdam

Tätigkeitsfelder und Ehrenamt innerhalb und außerhalb der Kirche

Derzeit ausgeübte berufliche Tätigkeit

  • Theologischer Vorstand Verein Oberlinhaus, 
  • Pfarrer der Kirchengemeinde im Oberlinhaus
  • Geschäftsführer von 5 Tochtergesellschaften im Oberlinhaus

Wahrnehmung weiterer Aufgaben und Ämter und Ehrenämter innerhalb und außerhalb der Kirche

  • 1998-2004 Mitglied der Landessynode der EKiBB (später EKBO)
  • 2001-2003 Mitglied der Synode der EKU
  • bis 2008 stellv. Mitglied der Härtefallkommission des Landes Brandenburg

derzeit:

  • Vorstand der Oberlinstiftung
  • Mitglied im Vorstand der Initiative Gesundheitswirtschaft Brandenburg
  • Mitglied des Vorstandsrat des Allgemeinen Verband der Wirtschaft
  • in Berlin und Brandenburg e. V.

Fragen an die Kandidat:innen zur Ratswahl 

Wo sehe ich die zukünftigen Aufgaben und Perspektiven für die Arbeit der EKD?

Die evangelischen Gemeinden können sich künftig nur auf einen Suchprozess begeben, in dem Christen und Nichtchristen gemeinsam nach dem Verbindenden suchen und Christen Antworten geben können auf das, was sie ermutigt, tröstet und stärkt. 

Begegnungsräume zwischen Christen und Nichtchristen sind künftig nicht mehr allein den Kasualien, der Projektarbeit in Kirchengemeinden oder der kirchenmusikalischen Arbeit zu überlassen, vielmehr sollten die bestehenden Andockmöglichkeiten betrachtet und ausgebaut werden. 

Dabei kann die Diakonie eine neue, viel stärkere Rolle spielen. (vgl. V. KMU der EKD) In diakonischen Einrichtungen mit ihren bundesweit mehr als 500.000 hauptamtlichen Mitarbeitenden, gibt es im Arbeitsalltag, der immer auch Lebensalltag ist, Anknüpfungspunkte, um über Verbindendes oder über die Grenzsituationen des Lebens ins Gespräch zu kommen. Diakonie als eine Form der Kirche kann Anschlussfähigkeit herstellen, die im kerngemeindlichen Kirchenverständnis ungleich schwerer zu ermöglichen ist.

Wenn das gelingt, dann kann aus einem gemeinsamen Werteverständnis ein gemeinsames Sinn- und, perspektivisch, ein verbindendes Glaubensverständnis werden. Diakonie mit ihren Beschäftigten, Christen und Nichtchristen, kann hier in die Rolle eines Glaubenskatalysators wachsen.


Was bringe ich dafür in die Arbeit des Rates mit ein?

In einer staatlichen Ablehnungssituation, als Bezugspunkt für Christen und Nichtchristen trotzdem angenommen werden kann. 
Heute braucht es neue Formen, um Begegnungen strukturiert zu ermöglichen und letztlich Glaubensinhalte austauschen zu können. Dazu können Erfahrungen aus der Minderheitensituation in Ostdeutschland hilfreich sein. Kirche muss weiterhin Offenheit gegenüber Menschen pflegen, die der christlichen Botschaft oder der evangelischen Kirche distanziert, aber nicht aggressiv gegenüber stehen.

In meiner Funktion als theologischer Vorstand eines diakonischen Unternehmens in Potsdam erlebe ich, dass die Diakonie als Garant für Werte verstanden und, von Christen und vielen Nichtchristen gleichermaßen, akzeptiert wird. Der Diakonie wird dabei eine institutionelle Brückenfunktion zugetraut. Gemeinsam Menschen neu zu erreichen, Christen in Ihrem Engagement zu bestärken und Nichtchristen mit auf den Weg zu nehmen, das sollte eine Form der künftigen Arbeit der EKD sein. Ich möchte gern meine Erfahrungen dazu einbringen.