Engagement in der digitalen Gesellschaft stärken
EKD-Synode verabschiedet ihre Kundgebung zum Schwerpunktthema
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat beschlossen, sich stärker in der digitalen Gesellschaft zu engagieren. Die in Dresden tagende Synode verabschiedete heute (12. November) einmütig die Kundgebung zur „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“.
Die Möglichkeiten des Internets entsprechen nach Überzeugung der Synode dem Selbstverständnis von Kirche, wie sie auch dem reformatorischen Prinzip des „Priestertums aller Getauften“ entspricht. In den durch die Digitalisierung neu geschaffenen Kommunikationsräumen müsse die evangelische Kirche aktiv, präsent, erkennbar und ansprechbar sein.
Durch die digitalen Räume entstünden „neue Gestalten von Gemeinde“, heißt es in der Kundgebung weiter. Diese gelte es zu respektieren und zu fördern. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde gebeten, aufgeworfene theologische Fragen zu bearbeiten.
In die medienethischen Debatten um die Gestaltung der digitalen Gesellschaft will sich die evangelische Kirche verstärkt einbringen. Dabei gehe es unter anderem um die Respektierung der Privatheit als Ausdruck der Würde jedes einzelnen Menschen, erklärte die EKD-Synode. Eine christliche „Ethik des Digitalen“ habe das Wohl des Menschen und eine freie und gerechte Gesellschaft zum Maßstab.
Die Synode erinnerte den Staat an seine Verpflichtung, die Grundrechte seiner Bürgerinnen und Bürger zu sichern: „Angesichts des fortwährenden Verstoßes gegen die Grundrechte im Bereich digitaler Daten fordern wir die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union auf, für eine digitale Infrastruktur zu sorgen, die nicht nur technisch, sondern auch grundrechtssichernd funktioniert.“ Außerdem soll sich die Bundesregierung für den Netzausbau und für Zugangsgerechtigkeit einsetzen.
Weiterhin betonte die Synode den Bildungsauftrag der Kirche, um die Medien- und Digitalkompetenzen der Menschen zu verbessern, da diese den Zugang zum und die Nutzung des Internets bestimmen. Teilhabe müsse unabhängig von Alter, Herkunft, Wohnort oder Einkommen möglich werden. Die Träger kirchlicher und diakonischer Arbeit werden gebeten, die inklusiven Chancen der Digitalisierung stärker für die Menschen zu erschließen.
Dresden, 12. November 2014
Pressestelle der EKD