"Gesundheit – höchstes Gut?"

Woche für das Leben mit einem ökumenischen Gottesdienst in Würzburg eröffnet

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Dom St. Kilian in Würzburg haben heute der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Wolfgang Huber (Berlin), und der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff (Aachen), die bundesweite Woche für das Leben feierlich eröffnet. Vom 5. bis 12. April richten kirchliche Gruppen, Verbände und Einrichtungen zahlreiche Veranstaltungen zum diesjährigen Thema „Gesundheit – höchstes Gut?“ aus. Am Gottesdienst wirkten auch der Bischof von Würzburg, Dr. Friedhelm Hofmann, mit.

„„Kommt Gesundheit wirklich ‚vor allem’? Ist das alles, worauf es im Leben ankommt?“, fragte Bischof Huber, der zu Beginn des Gottesdienstes in das Thema der diesjährigen Woche für das Leben einführte. Wo es früher um das Heil der Seele gegangen ist, gehe es heute nur noch um den heilen Körper. Wenn dies nicht klappe, fordere man ein schnelles Ende, so der Ratsvorsitzende. Doch dem sei zu widersprechen: „Leiden und Tod gehören zu unserem Leben. Wer das leugnet, verfehlt die Wirklichkeit. Es gibt keine Garantie ewiger Jugend. Und kein Mensch ist immerwährend gesund.“

In seiner Predigt wies Bischof Mussinghoff am Beispiel der Heilung des blinden Bartimäus (Mk 10,46-52) darauf hin, dass Gesundheit mehr bedeutet als nur Fitness und Wellness. Die biblischen Heilungsgeschichten „zeigen, dass Jesus die Menschen durch die Heilungen in die Mitte der Gesellschaft zurückführt“, so der Aachener Bischof. Soziale Aspekte spielten eine wichtige Rolle. Als Blinder sei Bartimäus nur der Platz eines Bettlers geblieben, er war vollständig auf das Entgegenkommen seiner Mitmenschen angewiesen. Es gehöre zu den zentralen Aufgaben, diejenigen Menschen, die nicht dem propagierten Bild von körperlicher und mentaler Fitness entsprechen, in die Mitte zu nehmen und sich um sie zu sorgen. Wenn Gesundheit in diesem umfassenden Sinn als Heilung verstanden werde, dann bekämen auch Krankheiten und Handicaps einen anderen Stellenwert.

Im Anschluss an den Gottesdienst diskutierten Bischof Mussinghoff und Bischof Huber mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg Dietrich Hoppe, und dem ersten Vorsitzenden des Missionsärztlichen Instituts in Würzburg, Prof. Dr. Klaus Fleischer, die Frage „Gesundheit – höchstes Gut?“. Eingeleitet wurde das Gesprächsforum von dem Arzt und Buchautor Dr. Manfred Lütz (Köln). Die Moderation lag bei Bernadette Schrama, Leiterin der Fernsehredaktion der Diözese Würzburg.

Rund um den Dom St. Kilian präsentierten sich am Samstag mehr als 40 Gruppen sowie kirchliche Beratungs- und Serviceeinrichtungen und informierten über ihre Angebote und Dienste zum Thema Gesundheit. Von heute an bis zum 12. April werden in allen Bistümern und Landeskirchen zahlreiche Veranstaltungen dazu stattfinden.

Die diesjährige Woche für das Leben bildet den Auftakt des auf drei Jahre angelegten Schwerpunktthemas „Gesund oder krank – von Gott geliebt“. Weitere Informationen im Internet unter www.woche-fuer-das-leben.de. Die Woche für das Leben ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD.

Hannover / Bonn / Würzburg, 04. April 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:

Predigt von Bischof Mussinghoff und Themenhinführung von Bischof Huber

Pressestatements der beiden Bischöfe

Das Programm der Auftaktveranstaltung sowie weitere Texte und Arbeitsmaterialien zur Woche für das Leben stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de bereit.

Bereits am 7. März haben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, und Bischof Wolfgang Huber die Anliegen der Woche für das Leben in Berlin vorgestellt.