„Mitstreiter für das ökumenische Miteinander“
EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm zum Tod von Kardinal Lehmann
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat anlässlich des Todes von Kardinal Karl Lehmann kondoliert: „Ich bin sehr traurig über die Nachricht vom Tod Kardinal Lehmanns. Seine freundschaftliche Zugewandtheit hat ihn mir bei unseren Begegnungen in den letzten Jahren auch persönlich sehr nahe gebracht. Für die evangelische Kirche war er in den vergangenen Jahrzehnten ein ganz wichtiger Ansprechpartner und Mitstreiter für das ökumenische Miteinander. Wir werden ihn alle sehr vermissen. Ich vertraue darauf, dass er in Gottes Hand geborgen ist und jetzt schauen darf, woran er geglaubt hat“, schrieb Bedford-Strohm in einem Brief an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, und sprach im Namen der EKD seine herzliche Anteilnahme aus.
Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm unterstrich, Lehmann habe sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) auf vielfältige Weise für die Verständigung und Annäherung der beiden Kirchen eingesetzt. Damit habe er ein „weltweit beachtetes Zeichen für die Verständigung der beiden großen Konfessionen" gesetzt. „Durch seine herausragende theologische Kompetenz, gepaart mit einem weiten Herzen, hat er die Ökumene entscheidend vorangebracht“. Nicht zuletzt im Jahr des 500. Gedenkens an die Reformation habe sich Lehmann um das katholisch-evangelische Miteinander verdient gemacht: „Es ging ihm immer darum, Christus neu zu entdecken. Genau das war die Grundlage dafür, dass wir das Reformationsjahr in so wunderbarer Weise in ökumenischem Geist feiern konnten.“
Kardinal Lehmann war von 1983 bis 2016 Bischof von Mainz. Von 1987 bis 2008 war er zudem Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 2001 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben. Am 31.10.2016 wurde Lehmann als erster Katholik mit der Martin Luther Medaille des Rates der EKD ausgezeichnet.
Lehmann hatte das Reformationsjubiläum als "einzigartige Gelegenheit“ und „einmalige Chance an einem Wendepunkt unserer bisher so schwierigen und belastenden Geschichte" bezeichnet.
Hannover, 11. März 2018
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt