„Wir wollen die Jugend in der Kirche stärken!“

Präses Schwaetzer freut sich auf Begegnungen mit jungen Menschen

Bei der Synodentagung werde „das Gesicht der Kirche der Zukunft deutlich“, sagte die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, in ihrem Bericht des Präsidiums auf der laufenden Synodentagung in Würzburg.

Gemeinsam wolle sich Kirche den Antworten auf vielfältige gesellschaftliche Fragen nähern „und die Kirche zukunftsfähig machen“.

Eine wichtige Aufgabe sei dabei die stärkere Beteiligung junger Menschen. Viele junge Menschen fühlten sich von der Kirche nicht wahrgenommen, anderen sei die Kirche so fremd, dass sie sie gar nicht erst in den Blick nehmen. „Dieser doppelten Herausforderung stellen wir uns und ich freue mich sehr auf die Begegnungen mit jungen Menschen und die Diskussion zum Thema in den nächsten Tagen, so Schwaetzer. Das Schwerpunktthema der Synode steht unter dem biblischen Vers „Ich werde euch wiedersehen, dann wird euer Herz voll Freude sein.“ Am Schwerpunktthema wirken bei der aktuellen Tagung auch rund 60 junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren aus Würzburg mit.

Drei weitere Themen hob Schwaetzer besonders hervor:

Umgang mit sexualisierter Gewalt
Schwaetzer kündigte „weitere Schritte zur Verantwortung und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche“ an. „Auch wir haben keinen ausreichenden Schutzraum für uns anvertraute Kinder geschaffen“, bedauerte die Präses. „Wir bekennen die Schuld, für die wir als Institution Verantwortung übernehmen.“

Kirche im digitalen Wandel
„Wir wollen unsere Kirche lebendig werden lassen an den Orten, an denen junge Menschen sich aufhalten“, sagte Schwaetzer und kündigte an, dass die Kirche sich auf das in Studien herausgearbeiteten veränderten „Kommunikations- und Informationsverhalten der jungen Generation“ einstellen wolle.

Die kleiner werdende Kirche
In Folge des demografischen Wandels werden die Kirchenmitgliederzahlen und damit die Kirchensteuereinnahmen weiter abnehmen; darauf habe sich die EKD einzustellen. Es gehe um eine neue Prioritätensetzung, bei der sich die Kirche auch „von Altvertrautem verabschieden“ müsse.

Schwaetzer ermutigte die Synodalen zur Diskussion: Die Neugier aufeinander im Gespräch und auf die Erfahrungen anderer könne „beglückend und bestärkend“ sein. Dabei knüpfte sie an das Synodenmotto an, einen Satz, den Jesu seinen Jüngern nach der Auferstehung sagte: „Ich werde euch wiedersehen, dann wird euer Herz voll Freude sein.“ Nun seien die Gläubigen damals wie heute „erstmal alleine dafür zuständig, seine Botschaft in der Welt wachzuhalten.“

Der vollständige Wortlaut des Berichts der Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, steht unter www.ekd.de/bericht-des-praesidiums-der-synode-der-ekd-39763.htm zum Download zur Verfügung.

Hannover, 11. November 2018

Pressestelle der EKD
Kerstin Kipp

 

Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 11. bis 14. November in Würzburg. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,5 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 13.900 Kirchengemeinden.

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