„Zu gut für die Tonne!“

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner besuchte die Kantine des Evangelischen Zentrums in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz

Schild: 'Zu gut für die Tonne' vor Lebensmittelkisten

Schild mit der der Aufschrift „Zu gut für die Tonne“ mit Lebensmittelkisten davor.

Berlin (epd). Die Kantine des Evangelischen Zentrums ist einer von bundesweit zwölf Modellbetrieben zur Abfallvermeidung. Nach Abfallmessungen im Betriebsablauf im vergangenen Jahr konnte das Restaurant laut Betriebsleiter Andre Paulick seine Lebensmittelabfälle in den Bereichen Überproduktion, Tellerrücklauf, Lager und Produktionsabfälle um insgesamt fast zwei Drittel (64 Prozent) verringern. Unter anderem werden jetzt kleinere Warmhaltebehälter genutzt sowie portionsfertige Salat-Teller und Extra-Beilagen angeboten.

Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung hat Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) Kantinen, Restaurants und Bäcker aufgerufen, ihre Abfälle zu reduzieren. Pro Jahr fielen bei der Außer-Haus-Verpflegung 1,7 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sagte Klöckner in Berlin beim Besuch des Mitarbeiter-Restaurants der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Das seien immerhin 14 Prozent des Gesamtabfallaufkommens bei Lebensmitteln in Deutschland. „Jedes Lebensmittel, das unnötig im Müll landet, ist eines zu viel“, sagte Klöckner.

Laut Klöckner landen weltweit rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll, während 700 Millionen Menschen weiterhin an Hunger litten. In Deutschland fallen jährlich laut Ministerium entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, die Hälfte davon in Privathaushalten.

Am Dienstag endete die Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“. Außerdem wurde an diesem Tag erstmals auch der Internationale Tag der Vereinten Nationen für die Aufmerksamkeit für Lebensmittelverluste und - verschwendung begangen. 2019 beschloss die Bundesregierung eine „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“. Diese soll pro Kopf auf Handels- und Verbraucherebene bis 2030 halbiert werden.

Bereits seit 2012 läuft die Kampagne „Zu gut für die Tonne!“. Seit 2016 werden im Rahmen der Kampagne jährlich die besten Projekte zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet.