"Worauf du dich verlassen kannst"
Woche für das Leben 1998 zum Thema Ehe und Familie
"Worauf du dich verlassen kannst: Miteinander leben in Ehe und Familie". Unter diesem Motto stehen vom 10.-16. Mai die Veranstaltungen der Woche für das Leben. Diese Aktion, die dem Schutz menschlichen Lebens verpflichtet ist, findet seit 1994 in der gemeinsamen Trägerschaft der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt. In jedem Jahr wird ein anderes Schwerpunktthema behandelt.
Mit der Woche für das Leben 1998 werben die Kirchen für das verbindliche Miteinander in Ehe und Familie und fordern "energische politische Schritte zur Förderung der Familie". Die unbedingte und unbegrenzte Zusage gegenseitiger Annahme betrachten die Kirchen als die beste Grundlage für das Zusammenleben von Mann und Frau und die Erziehung von Kindern. Sie berücksichtigen zugleich die Spannung zwischen einer hohen Wertschätzung von Liebe und Treue bei jungen Leuten und der zurückgehenden Zahl dauerhaft gelingender Partnerschaften, wie sie in hohen Scheidungszahlen zum Ausdruck kommt.
Mit der Woche für das Leben wollen die Kirchen vor allem jungen Menschen zeigen, wie sinnvoll ein Leben in verbindlichen Beziehungen und ein Leben mit Kindern ist. In den Arbeitsmaterialien zur Vorbereitung der Woche für das Leben, die an die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden, Verbände und Bildungseinrichtungen verschickt wurden, unterstreichen die Kirchen die Bedeutung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für ein Gelingen von Ehe und Familie. Sie erinnern daran, daß Familien für das gesellschaftliche Zusammenleben von entscheidender Bedeutung sind. Die Familie dürfe daher nicht am Rande der Politik, sondern müsse in ihrem Zentrum stehen.
Die Kirchen setzen sich insbesondere für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer ein. Sie halten dazu verbesserte Rahmenbedingungen für notwendig, beispielsweise in Form eines ausreichenden Angebotes an Kindergartenplätzen, flexibleren Arbeitszeiten, Förderung der beruflichen Wiedereingliederung nach der Familienphase und die Anerkennung der Erziehungsarbeit besonders auch in der Alterssicherung. Die Kirchen erinnern zugleich an die gleichverantwortliche und gleichberechtigte Beteiligung von Vätern an der Kindererziehung. Was Mütter und Väter ihren Kindern geben und vermitteln könnten, sei verschieden und nicht austauschbar.
Die Woche für das Leben wird am 9. Mai in Berlin mit einem Ökumenischen Familiengottesdienst und einem Fest der Begegnung eröffnet.
Hannover, 16. April 1998
Pressestelle der EKD