70 Jahre weltweite Ökumene

Der Ökumenische Rat der Kirchen feiert seine Gründung am 23. August 1948 in Amsterdam

Kirchenvertreter bei der ersten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen

Unter dem Thema „Die Unordnung der Welt und Gottes Heilsplan“ nahmen 147 Kirchen, vertreten durch 351 Delegierte aus 44 Ländern, an der Gründungsveranstaltung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) teil. Die „Speakers“ des Eröffnungsgottesdienstes v.li.n.re.: Erzbischof Dr. S.Germanos, Dr.John Mott, Dr. Willem A.Visser`t Hooft, Dr. E.Eidem, Dr. D.T. Niles, Dr. G.F.Fisher, Erzbischof v. Canterbury und Dr. Marc Boegner.

Genf (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) erinnert am 23. August mit einem Festgottesdienst in Amsterdam an seine Gründung vor 70 Jahren. An der Feier in der historischen Nieuwe Kerk nehmen nach Angaben des Weltkirchenrates in Genf der ÖRK-Generalsekretär, der norwegische Pfarrer Olav Fykse Tveit, und die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Agnes Abuom von der Anglikanische Kirche von Kenia, teil. Dazu werden zahlreiche Vertreter aus der internationalen ökumenischen Bewegung erwartet. Der ÖRK ist eine Gemeinschaft aus 350 Mitgliedskirchen, die insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Christen zählt.

Papst Franziskus hatte am 21. Juni bei einem gemeinsamen Gebet mit Vertretern des Weltkirchenrats (ÖRK) in Genf zur Überwindung des Lagerdenkens in der Ökumene aufgerufen. „Es war mein Wunsch, als Pilger auf der Suche nach Einheit und Frieden hierherzukommen“, sagte er bei seinem Besuch anlässlich des 70-jährigen Bestehens des ökumenischen Dachverbands. Der Besuch des Oberhauptes der katholischen Kirche gilt als ein Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten. Vor Franziskus empfing der Weltkirchenrat nur zwei Päpste: Paul VI. machte der Ökumene-Zentrale 1969 seine Aufwartung und Johannes Paul II. 1984.

ÖRK-Mitgliedskirchen finden sich in allen Regionen der Welt. Zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, alt-katholische, anglikanische, baptistische, evangelikale, lutherische, mennonitische, methodistische, reformierte und unabhängige Freikirchen sowie einige Pfingstkirchen. Die römisch-katholische Kirche, die an die 1,4 Milliarden Gläubigen vereint, ist nicht Mitglied. Vertreter des Vatikan arbeiten jedoch seit Ende der 1960er Jahre in wichtigen ÖRK-Gremien mit.

Auf die Erfolge des Weltkirchenrats zurückschauen

Als Beitrag zur 70-Jahr-Feier des ÖRK will die Protestantische Theologische Universität am 23. August ein Symposium mit dem Thema „Gastfreundschaft auf dem Pilgerweg zu Friede und Gerechtigkeit“ an der Vrije Universiteit Amsterdam veranstalten. Ein „Spaziergang der Ruhe/Walk of Peace“ durch Amsterdam soll den Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens darstellen, dem sich der Weltkirchenrat verpflichtet hat.

Das Jubiläum des ÖRK sei eine „Gelegenheit, auf die Erfolge der letzten 70 Jahre zurückzuschauen, die wir mit unserem Bemühen um die Einheit der Christenheit und ökumenische Aktionen erreicht haben“, teilte der Weltkirchenrat mit. Zugleich müsse sich die „Gemeinschaft der Kirchen den vor uns liegenden Herausforderungen stellen und Gottes Ruf nach Einheit, Mission, Gerechtigkeit und Frieden folgen“. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe von Jubiläumsfeierlichkeiten, die während des gesamten Jahres an verschiedenen Orten stattfinden.

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Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)