Brücke zwischen den Kulturen - 100 Jahre evangelische Auslandsarbeit

Hannover, Frankfurt a.M. (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat das seit 100 Jahren bestehende Angebot deutschsprachiger protestantischer Gemeinden im Ausland gewürdigt. „Auslandsgemeinden erfüllen eine interkulturelle und ökumenische Aufgabe, die für die Kirchenentwicklung in Deutschland von wachsender Bedeutung ist“, erklärte die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber am Montag. Das Jubiläum sollte am Abend mit einem Festgottesdienst in der Frankfurter Heiliggeistkirche gefeiert werden.

Deutschsprachige evangelische Gemeinden im Ausland seien eine Brücke zwischen den Kulturen, erklärte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Rund 120 Pfarrerinnen und Pfarrer sind im Auftrag der EKD zurzeit im Auslandseinsatz, in Europa und auf dem ganzen Globus. Sie betreuen die deutschsprachigen Gemeinden, die es an vielen Orten der Welt gibt - vom italienischen Heilbad Abano Terme bis Kapstadt und Santiago de Chile.

Rund zwei Millionen evangelische Deutsche leben den Angaben zufolge dauerhaft im Ausland, viele andere machen Urlaub. Der Betheler Kirchentag habe 1924 die Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen evangelischen Auslandsgemeinden zur Sache des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes, der Vorgängerin der EKD, erklärt und damit den Grundstein für die evangelische Auslandsarbeit gelegt, hieß es weiter.

Neben dem Festgottesdienst am Montag veranstaltet die EKD auch eine Tagung zur evangelischen Auslandsarbeit. Die Teilnehmer wollen bis Dienstag in der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main über den „Mehrwert“ der evangelischen Auslandsarbeit für die Kirchenentwicklung diskutieren.