Gottesdienst
Gemeinsam Gottes Liebe feiern
Jeden Sonntag treffen sich Christinnen und Christen auf der ganzen Welt, um in Jesus Namen zu singen, zu beten und Gottes Gegenwart zu feiern. Beim Gottesdienst sind alle willkommen. Die Menschen erleben Gemeinschaft, finden Trost und Hoffnung und hören auf Gottes Wort. Häufig wird im Gottesdienst auch das Abendmahl gefeiert.
Die meisten Gottesdienste folgen einem festen Aufbau. Dazu gehören Lieder, Gebete und eine Predigt. Diese Gottesdienstordnung ist über die Jahrhunderte entstanden. Doch es gibt auch immer wieder besondere Anlässe, ganz anders Gottesdienst zu feiern, zum Beispiel Kinder- und Familiengottesdienste.
Gottesdienst: Gottes Liebe feiern
Was ist ein Gottesdienst?
Ein Gottesdienst ist das zentrale Ereignis im Gemeindeleben. Hier kommen alle zusammen, um zu singen, zu beten, die Predigt zu hören und das Abendmahl zu feiern. Auch die Taufe hat ihren Platz im Gottesdienst.
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Was gehört in einen Gottesdienst?
Der Ablauf eines Gottesdienstes ist durch die so genannte Gottesdienstordnung geregelt. Darin legen die Landeskirchen fest, wie der Gottesdienst normalerweise gefeiert wird, zum Beispiel, wie viele Lieder gesungen, wie das Abendmahl gefeiert und wann gebetet werden soll. Feststehende Elemente können bestimmte Gebete und Wechselgesänge sein. Auch die Segensformel, die am Ausgang des Gottesdienstes gesprochen wird, ist dort festgehalten.
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Was ist eine Agende?
Die Agende legt fest, an welchem Tag welche Bibeltexte in der Predigt ausgelegt werden sollen. Auf diese Weise kommen im Lauf der Jahre immer wieder andere Texte aus der Bibel an die Reihe. Zugleich ist diese Vorgabe für evangelische Kirchengemeinden übergreifend ein verbindendes Element: Egal, wo man in den Gottesdienst geht, sehr wahrscheinlich wird die Pfarrerin oder der Pfarrer den vorgeschlagenen Text zum Thema der Predigt machen.
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Wie lange dauert ein Gottesdienst?
In der Regel dauert ein Gottesdienst eine knappe Stunde. An kirchlichen Feiertagen wie Ostern oder Heiligabend, bei Familiengottesdiensten, Trauungen oder wenn Kinder getauft werden, kann ein Gottesdienst aber auch länger dauern.
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Wer darf einen Gottesdienst abhalten?
Meistens leiten ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer den Gottesdienst. Doch auch andere Menschen dürfen Gottesdienste abhalten, wenn sie von ihrer Landeskirche dazu bevollmächtigt wurden. Jede*r evangelische Christ*in kann eine solche Fortbildung zum Prädikanten/ zur Prädikantin oder Laienprediger*in machen.
Was für Arten von Gottesdienst gibt es?
Gottesdienste werden ganz unterschiedlich gestaltet. Es gibt „klassische“ Sonntagsgottesdienste mit Orgelmusik, traditionellen Kirchenliedern und einer zwanzigminütigen Predigt. In Kinder- und Jugendgottesdiensten dagegen werden eher moderne Lieder gesungen, und statt der Predigt gibt es vielleicht nur eine kurze Ansprache. Es gibt Familiengottesdienste mit spielerischen Elementen und Festgottesdienste mit musikalischer Umrahmung durch einen Chor oder ein Orchester, aber auch Mitmach-Gottesdienste, in denen die Besucher*innen sich untereinander über den Bibeltext austauschen, oder Gottesdienste zu aktuellen Themen, bei denen zum Beispiel Politiker*innen oder Journalistinnen bzw Journalisten als Gastprediger*innen eingeladen werden. Sehr beliebt bei Familien sind die Schulanfangsgottesdienste zur Einschulung oder zum Schulwechsel.
In den vergangenen Jahren sind noch ganz neue Formate entstanden: Die so genannten „Pop-Up Churches“, also Kirche an ungewöhnlichen Orten, mit dem Ziel, für alle da zu sein. So gab es schon Pop-Up-Gottesdienste am Strand, in einem botanischen Garten oder am Bahnhof. Zu Gründonnerstag hat eine Pop-Up Church in Hamburg Fußwaschungen auf der Reeperbahn angeboten.
Es gibt außerdem Gottesdienste, die in der Kirche stattfinden, aber im Fernsehen oder Radio übertragen werden. Daneben gibt es auch Gottesdienste, die ausschließlich für den digitalen Raum entwickelt werden.
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Warum unterscheiden sich Gottesdienste?
Je nach Anlass und Besuchergruppe können Gottesdienste sehr verschieden aussehen. Ein Trauergottesdienst wird beispielsweise anders gefeiert werden als ein Gottesdienst zum Erntedankfest, und ein Gottesdienst für Schulkinder anders als ein Gottesdienst im Krankenhaus. Im besten Fall können Menschen sich so, wie sie gerade sind, angenommen, gestärkt und bereichert fühlen und Gottes Gegenwart erleben.
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Welche Bedeutung hat Musik im Gottesdienst?
Ein Gottesdienst ohne Musik ist schwer vorstellbar. Nach evangelischem Verständnis ist die Kirchenmusik ebenso wie die Predigt ein wichtiges Mittel der Verkündigung. Lieder können Emotionen transportieren und die Botschaft des Gottesdienstes verstärken. Außerdem schafft das gemeinsame Singen ein Gemeinschaftsgefühl.
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Was für Arten von Kirchenmusik gibt es?
Ob ein Gottesdienst als fröhlich oder als feierlich, als mitreißend oder eher als meditativ empfunden wird, hängt ganz stark von der Musik ab, die gesungen und gespielt wird. Kirchenmusik ist sehr vielfältig: Das Spektrum reicht von Jahrhunderte alten Chorälen bis hin zu Gospelsongs und dem so genannten Neuen Geistlichen Lied oder Lobpreisliedern. Auch die Instrumente können ganz unterschiedlich sein – von der Orgel über den Posaunenchor bis hin zur Band mit Gitarre und Schlagzeug ist alles möglich.