Bischof Stäblein: Anschlag von München „verstörend“
Berlin (epd). Nach dem Anschlag mit mehr als 30 Verletzten in München hat der evangelische Berliner Bischof und Beauftragter des Rates der EKD für Flüchtlingsfragen Christian Stäblein Verbundenheit mit Opfern und Angehörigen zum Ausdruck gebracht. Was geschehen ist, sei „verstörend, macht wütend und vor allem Angst“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag im RBB-Rundfunk: „Der Schrecken scheint nicht aufzuhören.“

Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Beauftragter des Rates der EKD für Flüchtlingsfragen, Christian Stäblein (Foto vom 11.10.24).
Am Donnerstag war ein 24-jähriger abgelehnter Asylbewerber aus Afghanistan, der aber eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland hat, in München mit einem Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Motiv aus. Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft den Fall übernommen. Davor gab es auch in anderen Orten Gewalttaten von Zugewanderten, darunter im Dezember einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit mehreren Toten und rund 300 Verletzten.
Stäblein betonte, die Gewalttat von München sei „für unsere Gesellschaft furchtbar, wir ringen um politische Lösungen für die Zukunft und die Sicherheit in diesem Land“. Dabei dürfe jedoch nicht in Vergessenheit geraten, dass auch für die vielen Migrantinnen und Migranten furchtbar sei, was in München passiert ist, denn dies werfe „sie alle mit dem Gewalttäter in einen Topf, in ein Bild“. Dies stimme jedoch „so gar nicht“.
Es gelte „gerade in diesen Tagen, besonnen zu bleiben, genau hinzuschauen, gut zu unterscheiden und nahe beieinander und füreinander dazubleiben“, sagte Stäblein. Es sei wichtig, gut füreinander zu sorgen, „gerade in Zeiten, in denen es gilt, beieinander zu stehen“.