Bremische Kirche feiert Reformationstag mit Abstand und Masken

„Da geht es um die evangelische Freiheit, die immer mit Verantwortung einhergeht und um den Mut, Position zu beziehen, angesichts von Klimawandel, Flucht oder Fundamentalismus.“

Rote Lutherfigur

Eine rote Luther-Figur des Künstlers Ottmar Hoerl wirft auf eine weisse Wand einen Schatten. Die etwa ein Meter hohe Figur ist dem Denkmal des Reformators Martin Luther (1483-1546) auf dem Wittenberger Marktplatz nachempfungen. Luther hält die von ihm ins Deutsche uebersetzte Bibel in seinen Haenden.

Bremen (epd). Themen wie Freiheit und Verantwortung stehen im Mittelpunkt, wenn die Bremische Evangelische Kirche am 31. Oktober den Reformationstag feiert. Geplant sei ein kleines Veranstaltungsprogramm mit Gottesdiensten, Musik und Kunst in der Innenstadt, sagte am Dienstag Kirchensprecherin Sabine Hatscher. „Da geht es um die evangelische Freiheit, die immer mit Verantwortung einhergeht, zum Beispiel in der Corona-Krise. Und um den Mut, Position zu beziehen, angesichts von Klimawandel, Flucht oder Fundamentalismus."

In ganz Bremen sollen den Angaben zufolge um 10 Uhr Kirchenglocken den Feiertag einläuten. An zentralen Gottesdiensten jeweils ab 16 Uhr im St.-Petri-Dom und in der Kirche Unser Lieben Frauen beteiligen sich unter anderen Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff (CDU). Weitere Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.bremen-einfach-frei.de. In allen Veranstaltungen gebe Corona den Takt vor, hieß es. Abstand, Masken und Rücksichtnahme seien obligatorisch.

„Freiheit und Verantwortung - das ist ein großes reformatorisches Thema und in diesem von der Pandemie überschatteten Jahr hochaktuell", betonten im Vorfeld Kirchenpräsidentin Edda Bosse und Bremens leitender evangelischer Theologe Bernd Kuschnerus. Vor Gott könne der Mensch frei glauben, denken und leben: „Doch das heißt nicht, dass alle machen können, was sie wollen. Im Gegenzug sind wir verantwortlich für das, was wir tun und lassen."

Nach Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen hatte im Juni 2018 auch der Landtag in Bremen dem Reformationstag als neuem gesetzlichen Feiertag zugestimmt. In Mecklenburg-Vorpommern ist er wie in ganz Ostdeutschland außer Berlin bereits seit der Wiedervereinigung ein gesetzlicher Feiertag.