EKD-Präses: Dialog sollte niemals Einbahnstraße sein
Die Konferenz „Religions for Peace“ in Lindau steht unter dem Motto: „Generationen im Dialog“
Lindau (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat die friedensbildende Kraft des religiösen Dialogs betont. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die besten Werkzeuge und Wege des friedlichen Umgangs mit der Andersartigkeit anderer Religionen in unseren unterschiedlichen wertvollen religiösen Traditionen bereits angelegt sind“, sagte Heinrich zum Auftakt eines Kongresses der Bewegung „Religions for Peace“ am Montag in Lindau. An der hybriden Konferenz unter dem Motto „Generationen im Dialog“ nehmen bis Donnerstag mehr als 600 Religionsvertreter, Diplomaten und Experten aus 90 Ländern teil.
Es sei wichtig, in Kontakt zu bleiben, und sich über die in jeder Glaubensgemeinschaft vorhandenen Schätze auszutauschen, sagte Heinrich in der Eröffnungszeremonie. „Die Herausforderungen, vor denen die Welt heutzutage steht, sind enorm und können nur gemeinsam gelöst werden“, betonte sie. Mit Bezug auf das Thema der Tagung sagte Heinrich: „Dialog hat immer das Potenzial zur Veränderung. Und Dialog sollte niemals eine Einbahnstraße sein, weder zwischen religiösen Traditionen noch zwischen Generationen.“
Inhaltlich hat sich die Tagung drei Hauptthemen vorgenommen: „Frieden und Sicherheit“, „Umweltschutz“ und „Humanitäre Arbeit“. In allen drei Bereichen gibt es verschiedene Formate des Austauschs. Neben Impuls-Vorträgen (Keynotes) mit moderierten Diskussionsrunden soll es auch Eins-zu-Eins-Interviews, „inspirierende Kurzvorträge“ und nichtöffentliche „Diplomacy Roundtables“ geben. An der Tagung nehmen auch Vertreter von UN-Organisationen und dem Internationalen Roten Kreuz teil. „Religions for Peace“ hat sich 1970 gegründet und setzt sich für weltweiten interreligiösen Dialog ein.