Bedford-Strohm: „Jedes Menschenleben zählt. Freigabe der Sea-Watch 4 war längst überfällig“
EKD-Ratsvorsitzender erleichtert über Freigabe des Bündnisschiffes „Sea-Watch 4 – powered by United4Rescue“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat sich erleichtert über die Freigabe des Rettungsschiffes „Sea-Watch 4 – powered by United4Rescue“ geäußert: „Ich bin dankbar und erleichtert über die Entscheidung des italienischen Gerichts. Die Sea-Watch 4 darf jetzt wieder auslaufen. Und das ist auch dringend nötig. Allein in den ersten Wochen dieses Jahres sind bereits 185 Menschen im zentralen Mittelmeer ertrunken. Europa darf dabei nicht einfach zuschauen. Jeder Mensch ist geschaffen zum Bilde Gottes. Jedes einzelne Menschenleben ist kostbar. Deswegen ist es so wichtig, dass wenigstens die zivilen Seenotretter dort vor Ort sind und Leben retten können. Die Freigabe des Schiffes war längst überfällig.“ Notwendig sei zudem ein europäischer Verteilmechanismus der ermöglicht, dass die geretteten Menschen in aufnahmebereite Länder gelangen und dort ein Asylverfahren durchlaufen könnten, sagte Bedford-Strohm.
Die „Sea-Watch 4“, die im vergangenen Jahr von dem kirchlich initiierten Bündnis United4Rescue aus Spenden erworben und als Rettungsschiff ausgestattet worden war, war nach seiner ersten Rettungsmission, bei der es 353 Migranten aus Seenot gerettet hatte, seit September im Hafen von Palermo festgesetzt worden. Dagegen hatte Sea-Watch vor dem Verwaltungsgericht in Palermo Widerspruch eingelegt, dem jetzt stattgegeben wurde.
Hannover, 2. März 2021
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt