EKD-weite Orientierungslinien für das evangelische Engagement mit und für Familien verabschiedet
Zwei Tage lang arbeiteten am 9. und 10. September 68 Leitungsverantwortliche aus allen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihrer Diakonie an der Entwicklung von Orientierungslinien für die evangelische Arbeit mit Familien. Diese Orientierungslinien sollen dazu beitragen, die familienbezogenen Arbeitsfelder in evangelischer Verantwortung in eine gemeinsame Richtung zu entwickeln. Obwohl die evangelische Kirche mit ihrer Diakonie vielfältige Angebote für Familien mit teils sehr großer Reichweite mitten in die Gesellschaft und in die Vielfalt der Familien hinein vorhält, gab es bisher keine Verständigung über gemeinsame Orientierungslinien.
Die Leitungsverantwortlichen der Landeskirchen, der evangelischen Familienberatungsdienste, der Familiendiakonie, der evangelischen Familien- und Erwachsenenbildung, der Familienpolitik, der evangelischen Kindertagesstätten, Schulen und der gottesdienstlichen und gemeindlichen Angebote für Familien entwickelten die Leitlinien in konsequenter Orientierung an den Lebenslagen, Bedarfen und an der Ziellinie aktiver Mitgestaltung von Familien. „Dass Familien in Deutschland viel leisten und oft nicht genug wahrgenommen werden, zeigte sich wieder in den Lockdowns in der Pandemiezeit. Die Orientierungslinien für das evangelische Engagement mit und für Familien rücken die konsequente Orientierung an den Lebenslagen, Bedarfen und der Mitgestaltungskraft von Familien als Expert:innen in eigener Sache in den Mittelpunkt evangelischer Konzeptionen. Wenn diese Orientierungslinien umgesetzt werden, ergeben sich chancenreiche neue Vernetzungen und gemeinsame konzeptionelle Ausrichtungen zwischen der Familienarbeit in Kirchengemeinden, familienbezogener Diakonie und Bildungsarbeit in deren Sozialraum“, betont Birgit Sendler-Koschel, Leiterin der Bildungsabteilung im Kirchenamt der EKD.
Mehrjähriger Prozess, um Familien zu stärken
Zusammen mit der Bildungsabteilung, den Referaten für Kirchenentwicklung und Sozialpolitik der EKD, sowie der Diakonie Deutschland, der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Überlausitz (Pröpstin Bammel) und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (Synodenpräsidentin Foth), den Verbänden eaf, BETA und Gesamtverband für Kindergottesdienst wurde seit 2016 ein mehrjähriger Prozess gestaltet. Er brachte erstmalig Verantwortliche aller Felder der evangelischen Familienarbeit zusammen und entwickelte die Orientierungslinien auf der Basis empirischer Studien zur Lebenslage von Familien in all ihrer Vielfalt.
Ziel ist, dass die Familien in Deutschland die evangelische Kirche und ihre Diakonie noch erkennbarer als Chancengeberin und unterstützende Gemeinschaft erleben, in der die Mitgestaltungsfreude von Familien, ihre Lebenslagen und Bedarfe gesehen und gefördert werden – mitten in den Herausforderungen des Alltags und auch bei der Suche nach Gott und den für die unterschiedlichen Familien stimmigen Formen gelebter Spiritualität, Tradition und Werteausrichtung.
Zehn Orientierungslinien der evangelischen Kirche und Diakonie – EKD, 2023
(Überarbeitete Orientierungslinien für Familienarbeit 2023)