Entsendung in eine Auslandsgemeinde
Der Dienst in deutschsprachigen Gemeinden im Ausland erschließt neue Horizonte, Kirche zu erleben und zu gestalten. Er eröffnet neue Blicke auf die Welt – und auf sich selbst.
Mit der EKD verbundene deutschsprachige evangelische Gemeinden gibt es in allen Erdteilen. Sie bieten deutschsprachigen Menschen eine religiöse und kulturelle Heimat. Rund 1,5 Millionen evangelische Deutsche leben im Ausland – einige zeitweise, einige für immer. Der eigene Beruf, der des Partners, die Heirat, das Studium oder auch einfach Fernweh haben sie dorthin geführt.
Deutschsprachige evangelische Gemeinden im Ausland ermöglichen Vertrautheit im Fremden. Der Gottesdienst wird in der eigenen Muttersprache gefeiert. Menschen erfahren Begleitung und Unterstützung in allen Situationen ihres Lebens – auch wenn der Aufbruch ins Unbekannte schwerer ist als gedacht. Sie erleben christliche Gemeinschaft mit anderen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind. Alteingesessene mit ungewöhnlichen Lebensgeschichten und Neuankömmlinge, die sich noch orientieren, kommen ins Gespräch. Viele Gemeindemitglieder engagieren sich in diesen Gemeinden in besonderem Maße und tragen sie finanziell. Einige der Gemeinden im Ausland sind Teil lokaler Partnerkirchen, andere einheimischen Kirchen assoziiert und viele auch ganz selbstständig. Die Gemeinden pflegen die ökumenische und interreligiöse Zusammenarbeit und bilden eine lebendige Brücke zu den Kirchen und Kulturen im jeweiligen Land. Für die EKD sind sie wichtige Knotenpunkte ihres internationalen ökumenischen Netzwerks.
Was muss man tun, um in einer deutschsprachigen evangelischen Gemeinde im Ausland zu arbeiten?
Die EKD entsendet Pfarrerinnen und Pfarrer im aktiven Dienst derzeit in knapp 90 deutschsprachige evangelischen Gemeinden. Die Stellen werden etwa ein Jahr vor der Besetzung für einen Zeitraum von in der Regel sechs Jahren bundesweit ausgeschrieben.
Bewerben kann sich grundsätzlich:
- wer Interesse an Arbeit und Leben im Ausland hat und ökumenische und interkulturelle Offenheit mitbringt,
- in einer öffentlichrechtlichen Anstellung in einer der Gliedkirchen der EKD steht,
- über mehrjährige Erfahrung in der Leitung eines Gemeindepfarramtes verfügt
- und bereit ist, sich für die gesamte ausgeschriebene Zeit zu verpflichten.
Weitere, stellenspezifische Anforderungen werden in den konkreten Ausschreibungen genannt. Diese erscheinen (meist im Juli/August) in der digitalen EKD-Stellenbörse, in den Amtsblättern und gelegentlich auch in ausgewählten kirchlichen Printmedien. Am sichersten informiert der Newsletter der EKD-Auslandsarbeit über Neuausschreibungen. Sie können ihn hier abonnieren.
Wie läuft das Besetzungsverfahren ab?
Nach Ende der Ausschreibungsfrist werden die Bewerbungen im EKD-Kirchenamt gesichtet. Geeignete Bewerbende werden zu einem Auswahl- und Informationsgespräch (meist im November/Dezember) nach Hannover eingeladen. Anschließend werden den Gemeinden im Ausland ein/e oder mehrere Bewerbende/r vorgeschlagen, die sie in der Regel zu einer Vorstellungsreise (u.a. mit einem Vorstellungsgottesdienst) einladen. In den meisten Fällen findet anschließend eine Gemeindewahl statt. Spätestens Ende März muss feststehen, wer im Sommer ausreist. Im April/Mai lädt die EKD die Gewählten zu einem verpflichtenden Ausreisekurs ein, für den die Gliedkirchen Sonderurlaub gewähren. Der Umzug und Dienstbeginn folgen dann in der Regel zum 1. August oder 1. September. Den Ausschreibungsunterlagen liegt jeweils ein detaillierter Zeitplan für das konkrete Besetzungsverfahren bei, der es Bewerbenden ermöglicht, die Termine frühzeitig freizuhalten.
Über die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Entsendung ins Ausland informiert Sie die Entsendungsbeihilfeverordnung der EKD:
Hier finden Sie eine Übersicht über deutschsprachige evangelische Gemeinden weltweit
Bitte beachten Sie jedoch, dass nur in einen Teil dieser Gemeinden Pfarrerinnen und Pfarrer aus Deutschland entsandt werden. Ob eine Ausschreibung in Deutschland erfolgen kann, wird zudem bei jeder Stellenbesetzung neu bewertet und entschieden.
Bei Fragen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf:
Informationsbrief für Pfarerrinnen und Pfarrer über den Dienst im Ausland
Ausführlichere Informationen zur Entsendung in eine Auslandsgemeinde finden Sie in folgendem Informationsbrief