Konvertieren: Übertreten zur evangelischen Kirche
Die Konfession wechseln – geht das?
So wie wir uns als Menschen weiterentwickeln und an unseren Aufgaben wachsen, so entwickelt sich auch unser Glaube weiter und ist stets im Wandel. Wenn Sie sich mit Ihrer derzeitigen Religionsgemeinschaft nicht (mehr) verbunden fühlen, gibt es die Möglichkeit, die Konfession zu wechseln.
Fühlen Sie sich eher dem evangelischen Glaubensverständnis verbunden, können Sie jederzeit der Kirche beitreten und evangelisch werden. Wir heißen jedes neue Gemeindemitglied willkommen, das seinen Weg zur evangelischen Glaubensgemeinschaft findet. Erfahren Sie mehr über die Beweggründe eines Konfessionswechsels, die Bedeutung für das Glaubensverständnis und welche Schritte für den Wechsel nötig sind.
Hinweis: Umgangssprachlich ist gelegentlich von „evangelisch konvertieren“ die Rede, wenn eine Person von der katholischen in die evangelische Kirche übertreten will oder umgekehrt. Häufig spricht man auch davon, die Konfession zu wechseln oder zum evangelischen Glauben zu konvertieren. In Deutschland muss man aus der katholischen Kirche austreten und dann in die evangelische Kirche eintreten, wenn man einen Konfessionswechsel vollziehen will. Getauft wird man nicht noch einmal, wenn man von der katholischen in die evangelische Kirche übertritt. Die Taufe bleibt wie auch nach einem Kirchenaustritt immer gültig. Deshalb sprechen wir im Folgenden in diesem Zusammenhang von „evangelisch werden“.
- Von einem anderen Glauben zur evangelischen Kirche übertreten
- Evangelisch werden - die Taufe als Aufnahmeritual
- Von der katholischen zur evangelischen Kirche übertreten
- Wie kann ich zum evangelischen Glauben wechseln?
- Evangelisch werden - Bedeutung für den Glauben
- Evangelisch werden - Teil der Gemeinschaft sein
Von einem anderen Glauben zur evangelischen Kirche übertreten
Es kann viele Gründe für einen Glaubenswechsel geben: Eine fehlende persönliche Bindung zur zugehörigen Konfession, andere Meinungen und Sichtweisen in Bezug auf das Glaubensverständnis oder auch eine erlebte Enttäuschung in der eigenen Religionsgemeinschaft sind einige davon. Welche Gründe Sie auch für Ihren Kircheneintritt bzw. für den Austritt aus Ihrer Religionsgemeinschaft haben - es steht Ihnen immer frei, den Glauben und die Religion zu wechseln.
Wenn Sie sich der evangelischen Kirche verbunden fühlen und sich mit dem evangelischen Glaubensverständnis identifizieren, können Sie in die evangelische Kirche eintreten.
Sofern Sie Mitglied einer Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft sind, die den Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ hat, müssen Sie zunächst offiziell aus dieser austreten, bevor Sie evangelisch werden können. Das liegt daran, dass sich an die Zugehörigkeit zu einer Kirche, Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft gegebenenfalls eine Kirchensteuerpflicht knüpft. Deshalb erfolgt der Kirchenaustritt durch eine Erklärung beim zuständigen Amtsgericht bzw. Standesamt der Stadt/Gemeinde, in der Sie Ihren Wohnsitz haben.
Evangelisch werden – Die Taufe als Aufnahmeritual
Wer noch nicht getauft ist, wird durch die Taufe in die christliche Glaubensgemeinschaft aufgenommen.
Wenn Sie bereits in Ihrer ursprünglichen christlichen Religions- und Glaubensgemeinschaft getauft worden sind, beispielsweise eine katholische, anglikanische oder griechisch-orthodoxe Taufe empfangen haben, erkennt die evangelische Kirche diese Taufe als gültig an. Sie müssen bei einer Konversion folglich nicht erneut getauft werden.
Von der katholischen in die evangelische Kirche übertreten
Ein Teil der Menschen, die einen Konfessionswechsel zur evangelischen Glaubensgemeinschaft anstreben und zu uns kommen, treten von der katholischen in die evangelische Kirche über. Auch wenn die Formulierung „von katholisch zu evangelisch konvertieren“ gebräuchlich ist, ist sie juristisch nicht ganz korrekt. Denn ein nahtloser Übergang von der katholischen zur evangelischen Konfession ist in dem Sinne nicht möglich.
Um evangelisch werden bzw. den Glaubenswechsel vollziehen zu können, müssen Sie zunächst (beispielsweise) aus der katholischen Kirche austreten. Erst nach dem Kirchenaustritt können Sie eine neue Konfession annehmen.
Wie kann ich zum evangelischen Glauben wechseln?
Um in die evangelische Kirche eintreten zu können, müssen Sie im Augenblick des Kircheneintritts rechtlich gesehen konfessionslos sein. Der Kirchenaustritt erfolgt in der Regel vor dem zuständigen Amtsgericht / Standesamt Ihres ersten Wohnsitzes. Der Eintritt in die evangelische Kirche kann direkt im Anschluss an Ihren Austritt erfolgen. Das erfolgt formal unkompliziert bei Ihrem evangelischen Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin vor Ort.
Wir freuen uns über jedes neue Gemeindemitglied und heißen Sie jederzeit willkommen. Wenden Sie sich hierfür an die Gemeinde Ihres Wohnortes oder an eine der zahlreichen Kircheneintrittsstellen der evangelischen Kirche.
Evangelisch werden - Bedeutung für den Glauben
Die Taufe ist das Sakrament, mit dem Sie in die christliche Glaubensgemeinschaft aufgenommen werden. Wenn Sie evangelisch werden möchten, spielt es hierfür keine Rolle, in welcher Glaubensgemeinschaft Sie bereits getauft worden sind, denn die Taufe verliert nicht ihre Gültigkeit. Nach evangelischem Glaubensverständnis ist die Taufe einmalig und unwiderruflich und symbolisiert den göttlichen Segen und die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft.
Somit ist die Taufe ein bedeutungsvoller Akt. Sie gilt als Glaubensbekenntnis und spiegelt das Glaubensverständnis wider. Der gelebte Glaube in der Gemeinschaft bildet das Herz des christlichen Glaubens. Eine evangelische Kirche ohne Gemeinschaft ist demnach undenkbar.
Wenn Sie Teil der evangelischen Glaubensgemeinschaft sein möchten, sollten Sie sich mit den grundlegenden Glaubensfragen und mit Ihrer Rolle innerhalb der Gemeinschaft auseinandersetzen. Dabei lassen wir Sie nicht allein und begleiten Sie auf allen wichtigen Lebensetappen.
Evangelisch werden – Teil der Gemeinschaft sein
Wir freuen uns über jedes neue Kirchenmitglied, das den Weg zu uns findet und Teil der evangelischen Glaubensgemeinschaft sein möchte. Für die Aufnahme müssen Sie keine Glaubensprüfung ablegen. Denn der Glaube ist kein bürokratischer Akt, sondern ein Gefühl, das wir in unseren Herzen tragen. Deshalb begleitet Sie die evangelische Kirche und macht den Glauben in der Gemeinschaft für alle erfahrbar. Gemeinsam begeben wir uns auf die Suche nach dem Sinn des Lebens, zelebrieren christliche Feiertage, beten und singen in Gottesdiensten.
Als Teil der Gemeinschaft begleitet die Kirche ihre Mitglieder auf allen wichtigen Lebensetappen: von der Taufe über die christliche Hochzeit bis hin zum letzten Geleit durch die evangelische Trauerfeier und Bestattung.
Gleichzeitig trägt die Kirche und damit auch jedes einzelne Gemeindemitglied soziale Verantwortung. So übernimmt die evangelische Kirche wichtige Aufgaben in der Gesellschaft durch ihr soziales Engagement in Bildungsstätten und Krankenhäusern, in Form von Familienangeboten und Seelsorge sowie durch ihre karitative und diakonische Arbeit.
Doch nicht nur die Gemeinden vor Ort engagieren sich für ein soziales und gerechtes Zusammenleben in der Gesellschaft. Das Engagement gilt auch auf globaler Ebene. Zu den wichtigen Aufgaben der Kirche gehören der Kampf für Freiheit, Gleichheit und die Würde des Menschen in der Welt sowie ihr Engagement gegen Armut und Unterdrückung.
Wenn Sie Fragen zum Glaubenswechsel haben, stehen Ihnen unsere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der evangelischen Kirche ebenfalls zur Verfügung.
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf - Wir helfen Ihnen gerne! Schreiben Sie an ✉ info@ekd.de oder rufen Sie bei unserem kostenfreien Info-Service an: ✆ 0800 – 50 40 602 (Montag bis Freitag außer an bundesweiten Feiertagen von 9 bis 18 Uhr).