Evangelische Kirche rügt Gauland
Auch der Zentralrat der Juden kritisiert „Vogelschiss“-Äußerung als „inakzeptable Aussage“
Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat massive Kritik an AfD-Chef Alexander Gauland geübt. Gaulands „Vogelschiss“-Äußerung über den Nationalsozialismus sei unerträglich und eine „Verharmlosung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte“, sagte Bedford-Strohm dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Die Forderungen der AfD nach einer erinnerungspolitischen Wende sind Teil einer Strategie, um ein Gedankengut wieder salonfähig zu machen, das unendlich viel Leid angerichtet hat“, erklärte er.
Auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kritisierte Gaulands Äußerung scharf. Die „geschichtsrelativierende und inakzeptable Aussage“ reihe sich ein in eine Vielzahl verharmlosender Aussagen über die NS-Zeit. „Die Partei spricht von Einzelfällen, doch davon kann keine Rede sein“, sagte Schuster. „Diese Ansichten finden sich bis hin zur Parteispitze.“
Gauland hatte erklärt, gemessen an der gesamten deutschen Geschichte sei der Nationalsozialismus nur ein „Vogelschiss“.