Gebete
Sich Gott im Gebet zuwenden
Wer betet, wendet sich Gott zu. Das kann jeder Mensch auf seine Weise tun, mit eigenen Worten oder mit den Worten bekannter Gebetstexte, wie dem Vaterunser, das Jesus Christus selbst gelehrt hat. Viele legen für das Gebet die Hände aneinander oder falten sie, um sich zu sammeln, manche schließen bei Beten auch die Augen. Zum Abschluss und zur Bekräftigung des Gebetes sagen viele Menschen „Amen“.
Es gibt viele Gründe zu beten: Man kann für sich selbst oder für andere sprechen, zum Beispiel für Kranke und Leidende. Oder man dankt im Gebet für Gottes Hilfe oder das Schöne in der Welt.
Was sind Gebete?
Beten heißt, sich Gott zuzuwenden. Das kann jeder Mensch auf seine persönliche Weise tun: mit eigenen Worten oder mit bekannten Gebeten, zum Beispiel aus der Bibel. Beten kann man aber auch ohne Worte: mit Schweigen oder mit Hilfe von Gesten, wie dem Anzünden einer Kerze. Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Beten; das einzige, worauf es beim Beten ankommt, ist die innere Einstellung.
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Wie sind Gebete entstanden?
Vermutlich haben sich Menschen schon immer mit ihren Sorgen, Nöten, aber auch mit Dank an einen Gott oder eine Gottheit gewandt. Das kann mit dem Bewusstsein zusammenhängen, dass das Leben nicht in der eigenen Hand liegt und es eine „Macht“ geben muss, die über dem Menschen steht. Gleichzeitig sagt das Gebet etwas über die Gottesvorstellung aus: Denn wer betet, geht davon aus, dass Gott durch Gebete auf irgendeine Weise „erreichbar“ sein muss. Die Bibel greift diesen Gedanken ebenfalls auf und fordert sogar dazu auf, sich mit den eigenen Sorgen an Gott zu wenden (1. Petrus 5,7).
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Warum gibt es Gebete?
Ein Gebet hilft, sich Dinge von der Seele zu reden; Probleme abzugeben an jemand Höheren. Das Christentum basiert außerdem auf dem Glauben an einen zugewandten Gott, der nicht nur zuhört, sondern der durch Jesus Christus das Leben auf der Erde selbst kennen gelernt hat und darum die Ängste und Sorgen von Menschen verstehen kann.
Welche Gebete gibt es?
Es gibt freie Gebete, in denen man Gott sagt, was einem gerade durch den Kopf und das Herz geht, und es gibt formulierte Gebete, die man nachsprechen kann. Das bekannteste formulierte Gebet in der Kirche ist das Vaterunser, das auf Jesus Christus zurückgeht. Es wird jeden Sonntag im Gottesdienst gesprochen. Daneben gibt es noch viele weitere; auch aus den Psalmen werden häufig Gebete gesprochen.
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Was ist das wichtigste Gebet?
Das Vaterunser hat einen besonderen Stellenwert unter allen Gebeten, weil es von Jesus selbst stammt und er das Gebet einleitet mit „Darum sollt ihr so beten“.
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Wie bete ich?
Es gibt keine „richtige“ Art zu beten. Wer anfängt zu beten, kann ausprobieren, welche Art zu ihr oder ihm passt: Zum Beispiel ein vorformuliertes Gebet nachzusprechen (etwa Psalm 23) oder sich mit eigenen Worten an Gott zu wenden. Gebet kann man auch online ausprobieren, zum Beispiel mit der Gebetszettelwand.
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Wann bete ich?
Beten kann man zu jeder Zeit in jeder Situation. Viele Menschen beten vor dem Essen. Es gibt aber auch Tageszeiten, die sich besonders gut zum Beten eignen: der Start in den Tag am Morgen und das Beschließen des Tages am Abend. Zu diesen beiden Tageszeiten hat zum Beispiel Martin Luther spezielle Gebete formuliert, die man nachsprechen kann.
Was bringen Gebete?
Der Theologe Albert Schweitzer hat gesagt: „Gebete ändern nicht die Welt. Aber die Gebete ändern Menschen, und Menschen ändern die Welt.“ Beten verändert in erster Linie denjenigen, der sie spricht. Egal, ob es darum geht, Sorgen loszulassen, Trost zu empfangen oder Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.
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Was können Gebete bewirken?
Gebete können diejenigen verändern, die sie sprechen. Ob und inwiefern Gott auf Gebete reagiert? In der Bibel gibt es dazu viele Verse. Jedoch kann man Gott nicht mit einem Wunschautomaten vergleichen, der einem alles gibt, worum man bittet. Dass Gebete dennoch gehört werden, daran lässt die Bibel keinen Zweifel offen.
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Wann werden Gebete erhöht?
Diese Frage kann kein Mensch beantworten. Ob und wie Gott Gebete erhört, lässt sich niemals vorhersagen. Doch die Bibel vermittelt die Gewissheit, dass Gott zuhört.