Bedford-Strohm: „Punktsieg für Rechtsstaatlichkeit und Menschlichkeit“
EKD-Ratsvorsitzender begrüßt Freilassung der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete in Italien
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat sich zur Freilassung der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete wie folgt geäußert:
„Mit Freude und Erleichterung habe ich die Freilassung von Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete aufgenommen. Ich sehe diese Entscheidung als Punktsieg für Rechtsstaatlichkeit und Menschlichkeit und als ermutigendes Zeichen, dass bestimmte Grundorientierungen, die für das Recht überall in Europa verbindlich sind, nicht zur Disposition stehen. Viele Menschen in Politik und Zivilgesellschaft haben diese Grundorientierungen in den letzten Tagen stark gemacht und damit Flagge gezeigt: Menschen vor dem Ertrinken zu retten, hat immer Vorrang. Diejenigen, die das als einzige noch organisiert tun, dürfen nicht kriminalisiert werden. Jetzt ist es dringliche Aufgabe der Politik, einen Mechanismus zu etablieren, der die Anlandung von geretteten Menschen und ihre Verteilung auf aufnahmebereite Länder verlässlich regelt und damit verhindert, dass wir das unwürdige Drama der letzten Wochen noch einmal erleben. Danke an die europäische Zivilgesellschaft für den Einsatz in dieser Sache!“
Einen europäischen Verteilmechanismus für Bootsflüchtlinge hatten der EKD-Ratsvorsitzende und der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, bereits Anfang Juni gemeinsam im „Palermo-Appell“ gefordert.
https://www.ekd.de/verteilmechanismus-fuer-bootsfluechtlinge-gefordert-46692.htm
Hannover 3. Juli 2019
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt