Früherer Diakonie-Präsident Neukamm gestorben
In seine Amtszeit fiel die Wiedervereinigung der Diakonischen Werke der Bundesrepublik und der DDR
Berlin (epd). Der frühere Präsident des Diakonischen Werkes, Karl Heinz Neukamm, ist tot. Neukamm sei in der Nacht zum 8. August im Alter von 89 Jahren gestorben, teilte die Diakonie Deutschland in Berlin mit. Er hatte den zweitgrößten deutschen Wohlfahrtsverband von 1984 bis 1994 geleitet. In seine Amtszeit fiel die Wiedervereinigung der Diakonischen Werke der Bundesrepublik und der DDR.
Enge Kontakte zwischen West und Ost
Schon vor dem Mauerfall hatte sich Neukamm als Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für kirchliche Hilfsmaßnahmen in der DDR und enge Kontakte zwischen West und Ost eingesetzt. Diakoniepräsident Ulrich Lilie würdigte Neukamm als einen der bekanntesten evangelischen Sozialpolitiker der Gegenwart. Der Verstorbene habe sich besonders für die Einführung der Pflegeversicherung eingesetzt.
Neukamm wurde 1929 im oberfränkischen Pegnitz geboren. Nach dem Theologiestudium in Erlangen und Göttingen war er Gemeindepfarrer im mittelfränkischen Beerbach. Von 1967 bis 1984 leitete er eine der größten diakonischen Einrichtungen, die Rummelsberger Anstalten bei Nürnberg. Von dort aus wechselte er ins Präsidentenamt des Diakonischen Werkes. Im Ruhestand war Neukamm bis 2000 Beauftragter des Rates der EKD für die Belange von Spätaussiedlern und Heimatvertriebenen.