Fürbitte für Südafrika
EKD und viele Partner rufen zur Fürbitte für Menschen in Südafrika auf
Die Situation in Südafrika ist angespannt. Zum einen trifft die Corona-Pandemie das Land in einer dritten Welle erneut mit großer Wucht. Die Regierung hat Ende Mai harte Maßnahmen zur Eindämmung beschlossen und diese nun Mitte Juni noch einmal verlängert - z.B. ein generelles Versammlungsverbot, Schulen bleiben geschlossen, ein Alkoholverkaufsverbot und eine Sperrstunde von 9.00 Uhr abends bis 4.00 Uhr morgens.
Die drei erschwerenden Realitäten Südafrikas – Armut, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit – werden durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie noch verschärft und treffen besonders die Ärmsten.
Seit der Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma, nach seiner Verurteilung wegen Missachtung des Verfassungsgerichts und seiner Weigerung, vor einer Untersuchungskommission zu Korruptionsvorwürfen auszusagen, haben Blockaden von Straßen und Plünderungen begonnen – vor allem in der Heimatprovinz von Zuma, nämlich KwaZulu/Natal, sowie in Gauteng, dem wirtschaftlichen Zentrum Südafrikas. Es handelt sich inzwischen nicht mehr nur um Unterstützer Zumas, sondern auch um Menschen, die in ihrer schwierigen Lage versuchen, etwas für sich zu ergattern und solche, die das Chaos aus Eigeninteresse nutzen. Die Situation ist in den Provinzen KZN und Gauteng so eskaliert, dass der Präsident den Notstand ausgerufen hat und das Militär zur Unterstützung der überforderten Polizei einsetzt, um weitere Gewalt zu verhindern und weitere Plünderungen zu unterbinden.
Wir, die unterzeichnenden Kirchen und Werke, rufen zur Fürbitte für die Menschen in Südafrika auf:
- Berliner Missionswerk
- Brot für die Welt
- Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V.
- Deutsches Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes
- Die Evangelischen Akademien in Deutschland
- Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine
- Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz
- Evangelische Landeskirche in Baden
- Evangelische Kirche im Rheinland
- Evangelische Kirche in Deutschland
- Evangelische Kirche von Westfalen
- Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe
- Evangelisch-Lutherisches Missionswerk in Niedersachsen
- Evangelische Mission in Solidarität
- Evangelische Mission Weltweit
- Evangelisch-Methodistische Kirche- Weltmission
- Gossner Mission
- Herrnhuter Missionshilfe e.V.
- Mission 21
- Vereinte Evangelische Mission
- Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Du Gott des Lebens,
wir legen dir die Menschen in Südafrika ans Herz,
die unter der Pandemie leiden,
die krank sind und keine ausreichende medizinische Hilfe erhalten,
die nicht mehr zur Schule gehen können,
die nicht wissen, wie das Lebensnotwendige ermöglichen,
die unter Hunger leiden, ohne Aussicht auf Besserung.
Du Gott der Gerechtigkeit,
wir legen dir die politisch Verantwortlichen ans Herz, die eingespannt sind zwischen all den unterschiedlichen Interessen,
die Richterinnen und Richter, die nach geltendem Recht und ohne Ansehen der Person entscheiden sollen und dabei großem Druck ausgesetzt sind,
diejenigen, die wirtschaftliche Entscheidungen treffen sollen, auch gegen eigene Interessen und für das Gemeinwohl.
Du Gott des Friedens,
wir legen dir die ans Herz, die meinen, Konflikte mit Gewalt lösen zu müssen, verwandle und verändere sie,
die, die in Kirchen Verantwortung tragen, lass sie für Recht und Gerechtigkeit die Stimme erheben und an einer konstruktiven Lösung der Probleme mitarbeiten.
Wir legen dir die Menschen in Südafrika ans Herz. Schenke Du Einsicht, Zuversicht und Hoffnung, auf ein friedliches und gerechteres Miteinander. Amen.