Große Nachfrage bei digitalen Angeboten für Konfirmandinnen und Konfirmanden
Nutzerzahlen seit Beginn der Corona-Pandemie stark gestiegen
Immer mehr Jugendliche nutzen digitale Angebote wie die KonApp der Deutschen Bibelgesellschaft für den Konfirmandenunterricht. „Im März haben die Downloadzahlen einen großen Sprung gemacht und sind teils um das Zehnfache gestiegen“, sagt Sven Bigl von der Deutschen Bibelgesellschaft, die die App entwickelt hat. In dem Monat hatte sich bereits angekündigt, dass die Corona-Krise auch Folgen für den Konfirmandenunterricht und die Konfirmationen haben würde. Konfirmationen finden traditionell um Ostern und in den Wochen danach statt.
Im April habe sich die Zahl der Downloads der KonApp zwar wieder abgeflacht, so Bigl weiter. Sie liege aber immer noch mit rund dem Vierfachen weit über den Vor-Corona-Zahlen. Derzeit verzeichne die App insgesamt mehr als 18000 Downloads, fasst Bigl zusammen. Insgesamt rund 1600 Gemeinden hätten sich bei konapp.de registriert. Täglich kämen rund 20 dazu.
Bigl: „Die App entspricht dem Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen“
Die KonApp bietet Gemeinden die Möglichkeit, den Konfirmandenunterricht ohne Anwesenheit der Konfirmanden vor Ort durchzuführen. Möglich macht das eine Software für Smartphones, die die Arbeit mit biblischen Texten erstmals mit verschiedenen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten verbindet. So können Konfirmanden in einer Art persönlichem Tagebuch Gedanken, Bilder, Videos oder Bibelstellen speichern und teilen. In einem Gruppenfeed können Gruppenleitung und Gruppe sowie einzelne Gruppenmitglieder untereinander ins Gespräch kommen. Außerdem können mit Hilfe der App Aufgaben und Umfragen erstellt sowie Termine vereinbart werden. Neben einem Zugang zu verschiedenen Bibelausgaben bietet sie auch wichtige Grundtexte des Glaubens.
Erst im Oktober war die KonApp als eher technische Ergänzung zum Konfirmandenunterricht vorgestellt worden. An Corona war zu dem Zeitpunkt noch nicht zu denken. „Dass sie jetzt so einschlägt, war damals nicht absehbar“, sagt Sven Bigl. Auftraggeber für die App war die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), gefördert wurde sie auch von evangelischen Landeskirchen. „Die App entspricht dem Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen.“ 97 Prozent der Jugendlichen hätten heutzutage ein Smartphone, es sei das am meisten verbreitete technische Gerät, sagt Bigl. „Über keinen anderen Kanal erreicht man diese Zielgruppe so flächendeckend.“
Große Nachfrage bei Plattform konfiweb
Die Folgen der Corona-Krise sind auch im konfiweb der bayerischen Landeskirche, einem anderen digitalen Angebot für Konfirmanden, spürbar. „Viele hat beschäftigt, was aus der Konfirmation wird, als der Unterricht verschoben wurde. Vieles war ja bereits geplant“, fasst Andrea Seidel die Nachfragen vieler Nutzer zusammen. Seidel ist für die Internetarbeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zuständig. Das konfiweb habe dazu viele Informationen geboten, so Seidel weiter. Ebenso hätten Pfarrer nach Impulsen und Online-Tools gefragt, mit denen sie während der Corona-Krise arbeiten können. „Wir haben zum Beispiel eine Sternenkarte mit Begriffen, die für Jugendliche wichtig sind. Sie diente der Diskussion über Wertvorstellungen“, sagt Seidel.
Das konfiweb der bayerischen Landeskirche soll Jugendlichen eine Plattform bieten, ihren Glauben und ihre Vorstellungen von Religion auszudrücken und dabei selbst kreativ zu werden. Das Online-Journal setzt dabei auf einen großen Themenmix, viele Dialogelemente und die Beteiligung der Jugendlichen. Es versteht sich wie die KonApp als Teil des Konfirmandenunterrichts. Auch als Mutmacher fungiert das konfiweb: „Wir haben die Aktion ‚Hoffnung hamstern‘ gestartet.“ In einer spielerischen Mitmachaktion seien die Jugendlichen eingeladen worden, in Aktionen, Bildern oder Texten über ihren Glauben nachzudenken.
Sven Kriszio
Die KonApp der Deutschen Bibelgesellschaft gibt es im AppStore und im GooglePlay-Store.