Hilfsorganisationen begrüßen angekündigte Waffenruhe im Gaza-Streifen

Berlin (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe hat die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas als überfälligen Schritt begrüßt und ein dauerhaftes Ende des Konflikts gefordert. Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas gebe den Geiseln die Freiheit zurück, „die ihnen vor 15 Monaten auf brutalste Weise genommen wurde“, sagte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, am Donnerstag. Und den fast zwei Millionen Menschen in Gaza gebe es endlich Hoffnung auf ein Ende des monatelangen Hungerns sowie der immer neuen Vertreibungen und Angriffe.

Martin Kessler, Direktor der 'Diakonie Katastrophenhilfe' in Berlin (Foto vom 24.08.2022).

Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler.

Die Waffenruhe, die ab Sonntag gelten soll, dürfe „keine kurze Atempause für die Menschen in Gaza und in Israel sein“, sondern sie müsse ein dauerhaftes Ende des bewaffneten Konflikts einleiten, forderte Keßler. Er betonte zudem die Notwendigkeit eines uneingeschränkten Zugangs für humanitäre Helfer sowie robuster Sicherheitsgarantien, um die Versorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen. „Wenn diese Rahmenbedingungen gegeben sind, können wir Hilfsmaßnahmen mit unseren lokalen Partnern ausweiten, die sich derzeit auf Nahrungsmittellieferungen und Winterhilfepakete für geflüchtete Familien konzentrieren“, sagte Keßler.

Erste Details des Abkommens machten Hoffnung auf die Öffnung der Grenzübergänge und eine verstärkte Einfuhr dringend benötigter Güter in den kommenden Tagen, sagte Keßler. Nun komme es auf die vollständige Umsetzung der Vereinbarung durch die Konfliktparteien an. Auch die Hilfsorganisation „Aktion gegen Hunger“ pocht auf die Öffnung der Grenzübergänge. „Wir fordern, dass möglichst viele Übergänge geöffnet werden, damit die gesamte Bevölkerung in Gaza dringend benötigte humanitäre Hilfe erhält“, sagte die Einsatzleiterin im Nahen Osten, Natalia Anguera.