Kirchengebäude in Deutschland
Positionierung von EKD und Deutscher Bischofskonferenz
„Das Manifest „Kirchen sind Gemeingüter!“ der „Initiative kirchenmanifest.de“, das am 11. Mai 2024 veröffentlicht wurde, nimmt sich einer Thematik an, welche die evangelische und die katholische Kirche seit geraumer Zeit umfassend diskutieren und konzeptionell bearbeiten, die aber auch an einzelnen Orten und in einzelnen Regionen für teils emotionale öffentliche Diskussionen sorgt:
Die sinkende Kirchenmitgliedschaft, der Rückgang des Gottesdienstbesuchs und abnehmende personelle Ressourcen führen dazu, dass die kirchengemeindlichen Strukturen vielerorts mittels Zusammenlegung und Reduktion angepasst werden. Weitere Wirkfaktoren sind der dauerhafte Rückgang kirchlicher Finanzmittel sowie städteplanerische Veränderungen im Zuge des soziodemografischen Wandels. Etliche Gottesdiensträume werden gegenwärtig nicht mehr in vollem Umfang für die Feier des Gottesdienstes benötigt. Das stellt für beide Kirchen eine große Herausforderung dar.
Insofern ist die Veröffentlichung des Manifests „Kirchen sind Gemeingüter!“ durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und andere Akteure begrüßenswert. Es nimmt eine gemeinsame Verantwortung für die Nutzung, die Pflege und den Erhalt von Kirchengebäuden in den Blick. Die beiden großen Kirchen und die Initiatoren des Manifests eint die Sorge um das baukulturelle und kunsthistorische Erbe, das in den Kirchen und Kapellen in unseren Ortschaften und Städten über Jahrhunderte zum Ausdruck kommt.
Insgesamt setzt das Manifest einen wichtigen Impuls. Wie dessen Initiatorinnen und Initiatoren sehen auch die beiden Kirchen einen Gewinn in einer Beteiligung weiterer gesellschaftlicher Akteure an den Fragen des Erhalts und der Pflege dieser besonderen Bauten, deren rein kirchliche Nutzung vielfach und zunehmend in Frage steht.
Dauerhafter Erhalt und Pflege dieser zur Diskussion stehenden Kirchengebäude sind jetzt und in Zukunft die Grundlage für jedwede Nutzung – liturgisch, kulturell, sozial, vielfältig. Ziel sollte die Entwicklung von – auch finanziell – tragfähigen Konzepten für den Umgang mit diesen kirchlichen Gebäuden und Baudenkmalen sein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ekd.de/kirchenbau.
Hannover, 17. Juni 2024
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt