EKD-Präses Schwaetzer für menschlichere Flüchtlingspolitik
Düsseldorf (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, fordert mehr Menschlichkeit in der Flüchtlingspolitik. "Es ist erschreckend, dass die EU ständig über stärkere Abschottung debattiert - das läuft den Werten zuwider, auf denen Europa gebaut ist", sagte Schwaetzer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). In dieser Frage müsse die Bundesregierung eine aktivere Rolle in Brüssel spielen. Deutschland solle zudem mehr Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen und die bürokratischen und finanziellen Hürden für den Familiennachzug senken, forderte die FDP-Politikerin.
Kritik an politischen Äußerungen der Kirche wies die ehemalige Bundesbauministerin zurück. "Die Forderungen, die Kirche müsse sich aus dem politischen Leben zurückziehen, müssen wir uns nicht gefallen lassen", sagte Schwaetzer weiter. Jede Predigt sei eine Teilnahme am öffentlichen Diskurs. Hinter dem Vorwurf, die evangelische Kirche kompensiere Theologie zu oft durch Politik, stecke oft der Versuch, unliebsame Meinungen zu konterkarieren. "Wir müssen uns nicht monatelang in einer theologischen Kommission beraten, bevor wir etwas zu aktuellen politischen Fragen sagen, wie etwa zur Flüchtlings- und Asylpolitik."
23. Dezember 2013