Martin-Luther-Medaille für katholischen Bischof
EKD würdigt Verdienste von Kardinal Karl Lehmann
Der Mainzer Bischof und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Karl Lehmann, wird mit der Martin-Luther Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgezeichnet. Damit würdigt die EKD Lehmanns einzigartige Verdienste um die Ökumene in Deutschland. Die Auszeichnung ist zugleich ein deutliches Vorzeichen für das bevorstehende Reformationsjahr 2017: Lehmann ist der erste katholische Träger des evangelischen Preises.
Kardinal Lehmann habe sich seit dem Zweiten Vaticanum auf vielfältige Weise für die Verständigung und Annäherung der beiden Kirchen eingesetzt, so der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Damit habe er ein „weltweit beachtetes Zeichen für die Verständigung der beiden großen Konfessionen“ gesetzt. Lehmann habe sich nicht nur in einem allgemeinen Sinn um das katholisch-evangelische Miteinander verdient gemacht, „sondern in besonderer Weise auch mit Blick auf das Reformationsjubiläum“, heißt es in der schriftlichen Begründung. „In zahlreichen öffentlichen Äußerungen hat er auf die Chance für die Ökumene hingewiesen und seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich beim anstehenden Jubiläum „neue Türen auftun" können.“
Auf dem Weg zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 verleiht der Rat der EKD seit 2008 einmal im Jahr öffentlichkeitswirksam die Martin-Luther-Medaille. Mit der Medaille werden Persönlichkeiten geehrt, die sich beruflich oder ehrenamtlich in herausragender Weise um die Evangelische Kirche verdient gemacht haben. In diesem Jahr wird die Medaille zum Auftakt des großen Jubiläumsjahres verliehen. Der feierliche Festakt findet in Verbindung mit dem Eröffnungsgot¬tesdienst am 31. Oktober 2016 in der Marienkirche in Berlin statt. Die Laudatio auf Lehmann wird der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm halten.
Kardinal Lehmann ist seit 1983 Bischof von Mainz. Von 1987 bis 2008 war er Vorsitzender der DBK. Lehmann wurde 2001 von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben. Am Pfingstmontag wird der gebürtige Sigmaringer 80 Jahre alt. „Mit persönlichem Respekt und mit tiefer Dankbarkeit nehme ich Ihren Geburtstag zum Anlass, Ihr gewaltiges Engagement für die Verständigung der Kirchen zu würdigen“, so der EKD-Ratsvorsitzende in seinem Gratulationsschreiben. Lehmann habe den Dialog der Kirchen aus theologischer Substanz und der Bereitschaft zur Veränderung geprägt. „Aus dieser Haltung heraus konnten Sie in schwierigen Zeiten klare Positionen beziehen und doch immer wieder Mut zum Umdenken machen und zeigen.“
Hannover, 13. Mai 2016
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt