„Wegbereiter der Ökumene“
EKD und VELKD trauern um Theologen Günther Gassmann
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) trauern um den Theologen und früheren Präsidenten des Lutherischen Kirchenamts, Günther Gassmann. Gassmann, der das Kirchenamt von 1976 bis 1982 leitete, ist am 11. Januar im Alter von 85 Jahren in Tutzing verstorben.
In seinem Kondolenzschreiben an die Familie würdigte der Leiter des Amtes der VELKD und Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, Horst Gorski, den Verstorbenen als „einen Wegbereiter der Ökumene“. Gassmann habe seine Sehnsucht nach der Einheit der Kirche über jedes eigene berufliche Interesse gestellt und Menschen weltweit für dieses Anliegen begeistern können, so Gorski.
Nach seinem Studium in Heidelberg und Oxford und seiner Promotion in Heidelberg war Günther Gassmann zunächst an das Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg berufen worden, bevor er 1976 nach Hannover in das Lutherische Kirchenamt wechselte. Ab 1984 war er Direktor der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf. Internationale Gastprofessuren führten ihn u.a. in die USA, die baltischen Staaten, Südamerika und Italien. Sein ökumenisches Anliegen war dabei stets die weltweite Einheit der christlichen Kirche zu fördern. Bis ins hohe Alter hielt Gassmann Vorlesungen und führte auf der Grundlage seines lutherisch geprägten Glaubens Gespräche mit Vertretern von unterschiedlichen christlichen Konfessionen und Denominationen.
„Damit alle eins sein“, dieses Vermächtnis Jesu aus dem Johannesevangelium (Joh 17,21) habe sich Gassmann auf beeindruckende Weise zu Eigen gemacht und ihm an vielen Orten der Welt Gehör verschafft, so Gorski. „Für diesen bleibenden Dienst an der Einheit der Kirche sind wir zutiefst dankbar.“
Die Trauerfeier für Günther Gassmann findet am heutigen Mittwoch in Tutzing statt.
Hannover, 18. Januar 2017
Pressestelle der VELKD
Gundolf Holfert
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt