Bischöfin Fehrs über Papst Franziskus: wirkkräftig, nahbar und von Hoffnung tief durchdrungen

EKD-Ratsvorsitzende erinnert an verstorbenen Franziskus

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) reagiert mit Trauer und Anteilnahme auf den Tod von Papst Franziskus. Die Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigt Franziskus als einen „geistlich von Hoffnung tief durchdrungenen Papst, der sich zugleich auf berührende Gesten verstand, um auf das Elend in der Welt aufmerksam zu machen.“ Markant und früher als viele andere habe er die Welt über die Not der Geflüchteten auf Lampedusa alarmiert. Mit seiner Umwelt-Enzyklika ‚Laudato si‘ setzte er internationale Maßstäbe und verlieh seiner Mahnung in schöpfungsverantwortlicher Perspektive Wirkungskraft und theologischen Nachdruck, so Bischöfin Fehrs. „Tief beeindruckend war seine menschliche Nahbarkeit und aufrichtige Bescheidenheit. Er ging stets auf alle Menschen zu. Das ließ ihn zum Segen werden.“

Die Ratsvorsitzende hebt den Einsatz von Papst Franziskus für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit weltweit hervor. „Als evangelische Christinnen und Christen sind wir dankbar dafür, wie er für den internationalen Zusammenhalt in Wort und Tat eingetreten ist.“ Papst Franziskus habe die Staatengemeinschaft aus seiner christlichen Grundüberzeugung heraus immer wieder dazu aufgefordert, ihrer Verantwortung für die Welt gerecht zu werden. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen hat Papst Franziskus bis zuletzt die geistigen und kulturellen Wurzeln Europas betont und an die Friedenspflicht des Kontinents appelliert.“

Die Ratsvorsitzende erinnert auch an die ökumenischen Akzentsetzungen von Franziskus. Ein herausragender Moment sei dabei die ökumenische Begegnung im Vorfeld des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 in Rom gewesen. „Dieser gemeinsame Blick auf das Reformationsgedenken war ein starkes Zeichen gegenseitiger Wertschätzung“, meint die Bischöfin rückblickend. Mit der Einsetzung eines weltweiten synodalen Prozesses habe Papst Franziskus als im Herzen konservativer Katholik einen entscheidenden ökumenischen Schritt initiiert. „Auch wenn wir als evangelische Kirche manche Fragen anders beurteilen, haben wir in dem von Franziskus angestoßenen Prozess dankbar den Versuch wahrgenommen, die christlichen Kirchen weltweit am Evangelium von der Auferstehung Jesu Christi auszurichten und zu einem Leben zu ermutigen, das sich innerhalb des christlichen Wertekanons bewegt. Er hat buchstäblich bis zum letzten Atemzug weltweit Gottes Segen weitergegeben“, so die Ratsvorsitzende. „Mögen die österlichen Worte allen Trost und Hoffnung geben, die jetzt um Papst Franziskus trauern: ‚Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.‘“ (Johannes, 11,25)

Hannover, 21. April 2025

Pressestelle der EKD
Lisa Schaube