Seelsorger und öffentliche Stimme

Badische Landeskirche nimmt Abschied von Altbischof Fischer

Die Evangelische Landeskirche in Baden hat des früheren Landesbischofs Ulrich Fischer gedacht. Die Kirche nahm Abschied von einem "Freund, Kollegen und Mitbruder in Christus", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm bei der Trauerfeier.

Ulrich Fischer (Archivbild)

Ulrich Fischer, ehemaliger Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden

Karlsruhe (epd). Mit einem Gedenkgottesdienst hat die Evangelische Landeskirche in Baden an ihren verstorbenen früheren Landesbischof Ulrich Fischer erinnert. Die Kirche nehme Abschied von einem Menschen, der für viele Menschen "Seelsorger, Wegweiser und öffentliche Stimme" war, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am Donnerstag in der Stadtkirche Karlsruhe. Wegen der Corona-Pandemie fand die Gedenkfeier unter strengen Hygieneauflagen mit rund 100 Gästen statt und wurde im Internet übertragen.

Die Kirche nehme Abschied von Ulrich Fischer, "dem Freund, Kollegen, Mitbruder in Christus und dem Landesbischof, der vielen Seelsorger, Wegweiser und öffentliche Stimme war", sagte der Ratsvorsitzende. Er würdigte Fischers theologische Leidenschaft. So habe er sich für das Zusammenwachsen der beiden großen Kirchenbünde in der EKD, der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), eingesetzt.

Als "Medienbischof" habe Fischer das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) über viele Jahre geprägt und das Evangelium öffentlich gemacht, erklärte der bayerische Landesbischof. Bedford-Strohm erinnerte an das "herzliche Lachen" von Ulrich Fischer, der am 21. Oktober im Kreis seiner Familie gestorben war. Fischer hinterlässt seine Frau Brigitte, drei Töchter und sieben Enkelkinder.

Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh würdigte seinen Vorgänger als Menschen, der "mit seiner Herzlichkeit, seinem Schwung und dem tiefen Vertrauen, das er ausstrahlte", die Landeskirche geprägt habe. Fischer habe Verantwortung übernommen in der EKD, der Ökumene und der Gesellschaft.

Dabei sei ihm der Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung wichtig gewesen. Er habe andere mit seinem "klugen und weltzugewandten Glauben" gestärkt und mit seiner Theologie bereichert, so Cornelius-Bundschuh. Seine Freundlichkeit und sein Lachen habe Menschen mitgerissen, seine Musikalität Freude verbreitet.

Ulrich Fischer war am 21. Oktober im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer schweren Krebserkrankung gestorben. Die Beerdigung fand an seinem Wohnort Neulußheim (Rhein-Neckar-Kreis) bereits am 27. Oktober statt. Der promovierte Theologe war Gemeindepfarrer, badischer Landesjugendpfarrer und Dekan in Mannheim, ehe er 1998 zum Landesbischof gewählt wurde.

2014 trat er in den Ruhestand. Ehrenamtlich war Fischer unter anderem Mitglied im EKD-Rat, Vorsitzender des GEP-Aufsichtsrats und Vorsitzender des Evangelischen Posaunendienstes in Deutschland.