Synode trifft weitreichende Weichenstellungen für die Zukunft der evangelischen Kirche
Abschluss der digitalen EKD-Synode. Dank an Synodenpräses Irmgard Schwaetzer
Mit einer digitalen Abschlussandacht ist heute die 7. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende gegangen.
Zuvor hatte das Kirchenparlament weitreichende Entscheidungen für die künftige Ausgestaltung der evangelischen Kirche getroffen. Unter dem Motto „Kirche ist Zukunft“ verabschiedete die wegen der Corona-Pandemie erstmals digital tagende Synode drei eng miteinander verzahnte Zukunftsprozesse für eine aufgeschlossene Kirche. Grundlage ist das Leitsätze-Papier „Hinaus ins Weite – Kirche auf gutem Grund“, dem die Synodalen am Montagabend mit großer Mehrheit zustimmten. Es nimmt gesellschaftliche Veränderungen auf und gibt Impulse für die künftige Gestaltung kirchlichen Lebens.
Eng damit verbunden ist eine Neuordnung der Finanzstrategie der EKD, mit der die Kirche auf den prognostizierten Rückgang ihrer finanziellen Mittel in den kommenden Jahrzehnten reagiert. Durch den Prozess sollen bis 2030 rund 17 Millionen Euro eingespart werden.
Drittes Vorhaben ist eine Digitalisierungsstrategie, die den sich derzeit vollziehenden Kulturwandel nicht nur praktisch mitgestaltet, sondern auch theologisch-ethisch begleitet.
„Mit dieser Tagung hat die evangelische Kirche gezeigt, dass sie bereit ist, sich zu verändern“, so Präses Irmgard Schwaetzer. „Wir wissen, dass an die Kirche in 20 Jahren ganz andere Anforderungen gestellt werden als das noch heute der Fall ist.“ Deshalb habe die Synode unmittelbar nach dem Reformationsjubiläum 2017 einen umfassenden Beratungsprozess gestartet und nun die erforderlichen Weichenstellungen getroffen.
Die Digitaltagung war zugleich die voraussichtlich letzte der 12. Synodalperiode. Im Mai 2021 tritt dann eine neu zusammengesetzte Synode zusammen. In seinen Dankesworten an die noch bis dahin im Amt befindliche Präses Irmgard Schwaetzer hob der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hervor: „Deine Kirche ist Dir dankbar für Deinen Einsatz, Deine Herzenskraft und Deine Weisheit, die Du ihr in diesen Jahren geschenkt hast. Wir wären ohne Dich nicht so weit gekommen und nicht so gut zusammengeblieben“, so Bedford-Strohm. In seinem gestrigen Grußwort an die Synode hatte auch Bundesspräsident Frank-Walter Steinmeier der Synodenpräses für ihr Engagement gedankt und zugleich die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche betont. „Wir brauchen die Stimme der Kirche gerade jetzt und auch in Zukunft. Wir brauchen die Kirche als Kraft, die Orientierung und Halt gibt“, so Steinmeier.
„Die heute beschlossenen Zukunftsprozesse können dazu beitragen, den bevorstehenden Wandel der Kirche so zu gestalten, dass sie das Evangelium auch in Zukunft ausstrahlkräftig weitergeben kann“, sagte Schwaetzer.
Hannover, 9. November 2020
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 8. bis 9. November digital. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,1 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der rund 13.500 Kirchengemeinden.