Bischof Stäblein: Geschockt über „Untat“ am Holocaust-Mahnmal
Berlin (epd). Der Berliner Bischof und Beauftragter des Rates der EKD für Flüchtlingsfragen Christian Stäblein hat den mutmaßlich antisemitisch motivierten Messerangriff im Berliner Holocaust-Mahnmal verurteilt. „Ich bin geschockt über diese schreckliche Untat an diesem Ort der Erinnerung mitten in unserer Stadt“, erklärte Stäblein am Samstagabend in Berlin. Seine Gedanken und Gebete seien bei dem Verletzten, den Angehörigen und Freunden.
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Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Beauftragter des Rates der EKD für Flüchtlingsfragen, Christian Stäblein.
„Antisemitische Angriffe bedrohen unsere Gesellschaft, bedrohen uns alle“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Stäblein forderte, es müsse schnell geklärt werden, „wie sich der Täter islamistisch radikalisieren konnte“. Stäblein weiter: „Jeder religiöse Extremismus pervertiert die Religion.“
Am Freitagabend war ein 30-jähriger Tourist aus Spanien im Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Tatverdächtig ist ein 19-jähriger Syrer, der als anerkannter Flüchtling in Deutschland lebt. Laut Polizei und Generalstaatsanwaltschaft hat der Verdächtige angegeben, dass seit einigen Wochen in ihm der Plan gereift sei, „Juden zu töten“. Bei der Festnahme fand die Polizei eigenen Angaben zufolge in seinem Rucksack einen Gebetsteppich, einen Koran, einen Zettel mit Koran-Versen und dem Datum vom Freitag sowie die mutmaßliche Tatwaffe.