UEK und SELK feiern Versöhnungsgottesdienst am Buß- und Bettag
Am Buß- und Bettag, 22. November, werden Union Evangelischer Kirchen (UEK) und Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) in Berlin einen ökumenischen Buß- und Dankgottesdienst feiern. Der gemeinsame Gottesdienst um 19 Uhr in der Evangelisch-lutherischen Kirche Berlin-Mitte, Annenstraße 53, mit anschließendem Empfang ist Ausdruck der Versöhnung zwischen beiden Kirchen. In dem Gottesdienst werden der leitende Geistliche der UEK, Kirchenpräsident Christian Schad (Speyer) und SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) ein „Gemeinsames Wort“ unterzeichnen und einen „Brief an die Gemeinden“ beider Kirchen verlesen. Diese Dokumente waren in einem bilateralen Prozess im Kontext des 200-Jahre-Gedenkens „Evangelische Unionskirchen und selbstständige evangelisch-lutherische Kirchen 1817-2017" erarbeitet worden und am 10. November vom Allgemeinen Pfarrkonvent der SELK und der Vollkonferenz der UEK in Bonn verabschiedet worden.
In Anerkenntnis einer gemeinsamen Verantwortung für die Schuld der Vergangenheit wird in dem Brief an die Gemeinden eine gegenseitige Bitte um menschliche Vergebung in historischen Zusammenhängen ausgesprochen. So heißt es in diesem Text: „Die UEK erkennt, dass Vorgängerkirchen und in ihr handelnde Personen an bekenntnisgebundenen Lutheranern schuldig geworden sind. Sie bittet die SELK um Vergebung: Die Schuld der Vergangenheit möge das heutige geschwisterliche Verhältnis von SELK und UEK, ihren Gemeinden und Mitgliedern, nicht mehr belasten. Ihrerseits erkennt die SELK in diesem geschichtlichen Zusammenhang ihre lange währenden inneren Spaltungstendenzen, die dem Zeugnis des Evangeliums im Wege standen. Sie erkennt auch eine oft unangebrachte Härte abwertender Urteile gegenüber der Union und eine Neigung zur Selbstgenügsamkeit, die dem ökumenischen Ansatz und Anspruch lutherischer Theologie und Kirche nicht gerecht wurde. Dafür bittet sie um Vergebung.“ Zugleich aber wird auch verabredet, die Begegnungen der vergangenen Jahre fortzusetzen und weiter miteinander theologisch zu arbeiten.
Hannover, 20. November 2017
Pressesprecher UEK