Antisemitismus gefährdet die Demokratie

Lutherische Europäische Kommission Kirche und Judentum gratuliert zum 70. Jahrestag der Staatsgründung Israels

Auf ihrer Jahresversammlung in Amsterdam hat die Lutherische Europäische Kommission Kirche und Judentum (LEKKJ) den Bürgerinnen und Bürgern des Staates Israel zum 70. Jahrestag der Staatsgründung gratuliert. Zugleich äußerte sie sich besorgt über die zunehmende Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden in Europa. „Wir sehen mit Sorge den wachsenden – auch israelbezogenen – Antisemitismus, durch den die jüdischen Gemeinden von verschiedenen Seiten bedroht sind. Antisemitismus gefährdet die demokratischen Gesellschaften und ihre Offenheit, Pluralität und Solidarität“, heißt es in einer Erklärung vom 30. April 2018. Begegnungen, Dialog und gemeinsame Aktivitäten trügen dazu bei, „Vorurteile und Ressentiments zu überwinden und Netzwerke zu schaffen, die von Empathie und Solidarität getragen sind“. Deshalb ermuntert die LEKKJ christliche Gemeinden, kontinuierlich Verbundenheit mit jüdischen Gemeinden zu schaffen und zu vertiefen. Dies beinhalte auch, Kontakt zu jüdischen Personen und Institutionen zu suchen und Wege der Zusammenarbeit zu entwickeln. 

In der LEKKJ, die 1976 in Dänemark gegründet wurde, sind Delegierte aus mehr als 20 lutherischen Kirchen Europas vertreten, ständige Gäste sind Vertreter des Lutherischen Weltbundes, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika sowie drei jüdische Gäste aus Deutschland, Schweden und Österreich. Die Geschäftsführung der Kommission liegt bei der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

Die Aufgaben der LEKKJ bestehen im Studien-, Erfahrungs- und Informationsaustausch, in gegenseitiger Beratung und in der Förderung gemeinsamer Projekte auf dem Gebiet des christlich-jüdischen Dialogs. Die Kommission kommt auf Einladung eines ihrer Mitglieder jährlich zu einer Arbeitstagung zusammen, um Themen der christlich-jüdischen Beziehungen und einer erneuerten Theologie im Angesicht des Judentums zu beraten.

Hannover, 4. Mai 2018

Henrike Müller
Pressestelle der VELKD