VEM startet Menschenrechtsaktion 2021 gegen Diskriminierung

"Wer aber bist du, dass du deine Nächsten verurteilst?" (Jakobus 4,12)

Stadtlabor-Ausstellung 'Ich sehe was, was du nicht siehst- Rassismus, Widerstand und Empowerment' im Historischen Museum in Frankfurt am Main (Foto vom 28.09.2020). Die Ausstellung zeigt verschiedene Formen von Rassismus und deren Auswirkungen auf Be​trof

Stadtlabor-Ausstellung „Ich sehe was, was du nicht siehst- Rassismus, Widerstand und Empowerment“ im Historischen Museum in Frankfurt am Main (Foto vom 28.09.2020). Die Ausstellung zeigt verschiedene Formen von Rassismus und deren Auswirkungen auf Be​troffene, aber auch die vielfaeltigen Selbstermaechtigungsstrategien, um Rassismus zu bekaempfen.

Wuppertal (epd). Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) wendet sich mit ihrer Menschenrechtsaktion 2021 gegen Diskriminierung und Ausgrenzung weltweit. Nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 durch Polizisten in den USA habe das Thema Rassismus sowohl in Deutschland als auch in anderen Teilen der Welt neue Dynamik erhalten, sagte VEM-Vorstand Jochen Motte am Donnerstag. Mit der Kampagne würden Projekte und Aktionen von jungen Menschen in Afrika, Asien und Deutschland unterstützt, die sich gegen Diskriminierung wenden. Darunter ist demnach das Anti-Rassismus-Projekt "Colourblind" einer Initiative aus der Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Eröffnung der Menschenrechtsaktion am Donnerstag erstmals online zugleich in Afrika, Asien und Europa statt. Das biblische Leitwort lautet "Wer aber bist du, dass du deine Nächsten verurteilst?" (Jakobus 4,12).

In Afrika stelle die Kampagne vor allem die Ausgrenzung lediger Mütter in den Vordergrund, sagte John Wesley Kabango von der VEM Afrika. Ungewollte Schwangerschaften junger Mädchen seien dort die Folge mangelnder Aufklärung. In vielen stark patriarchalisch geprägten afrikanischen Ländern würden die Betroffenen an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Sie könnten nicht mehr zur Schule gehen, verlören damit alle Bildungschancen. Die Kirche biete hier Alphabetisierungs- und Ausbildungsprogramme für junge Mütter an.

Dyah Krismawati von der VEM Asien machte auf die schwierige Lage junger Menschen auf dem größte Kontinent der Erde aufmerksam. Asiatische und pazifische Jugendliche hätten wenig Möglichkeiten, in verantwortliche Positionen zu gelangen oder politisch mitzubestimmen, sagte Krismawati. Teil der Kampagne sind demnach Projekte, die Jugendlichen eine Stimme geben sollen. Als Beispiele nannte Krismawati Räume für Gespräche und Diskussion oder Theatergruppen, die sich mit dem Thema Diskriminierung beschäftigen.

"Es ist wichtig, den jungen Menschen in Asien mehr Aufmerksamkeit zu schenken", unterstrich das VEM-Vorstandsmitglied. Laut den Vereinten Nationen leben 60 Prozent der jungen Weltbevölkerung im asiatisch-pazifischen Raum.

Der rheinische Präses Manfred Rekowski schickte zum Start der Kampagne eine Online-Botschaft, der auf Missstände und soziale Ungleichheit in der evangelischen Kirche in Deutschland hinwies. Auch in der EKD gebe es Diskriminierung, sagte der Präses. So seien Frauen in Führungspositionen in der Kirche nach wie vor unterrepräsentiert. Zudem setze sich die Kirche zwar für die Unterstützung von Flüchtlingen ein. "Trotzdem haben diese Menschen nicht immer gleichberechtigten Zugang zu allen Gruppen, Aktivitäten und Entscheidungsgremien der Kirchen."

Die VEM ist eine internationale Mission mit Sitz in Wuppertal, bestehend aus 39 protestantischen Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland. Sie ist hervorgegangen aus der Arbeit der Rheinischen Mission, der Bethel-Mission und der Zaire-Mission. Die jährlichen Menschenrechtsaktionen sind fester Bestandteil ihrer Arbeit. 2020 klärte die Kampagne über die Bedrohung des Regenwaldes und der dort lebenden indigenen Völker auf.

Screenshot VEM Menschenrechtsaktion 2021

Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Menschenrechtsaktion 2021 gegen Diskriminierung