Zwischenfazit des Frankfurter Digital-Workshops
Auf dem Weg zum Strategievorschlag für die EKD-Synode im Herbst 2018
Der Arbeitsprozess
Bis zum Sommer 2018 soll im Verbund von EKD und Gliedkirchen die digitale Landschaft unserer Kirche kartographiert werden. Auf dieser Grundlage und in Aufnahme der Vorschläge aus dem Workshop soll ein Strukturvorschlag für die weitere Arbeit zur Digitalisierung im Zusammenspiel von EKD und Gliedkirchen erarbeitet werden. Dieser soll in einem weiteren Workshop beraten und dann der EKD-Synode im Herbst zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Im Workshop wurden in drei Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern Theologie / Ethik, Kommunikation / Kultur und Prozessoptimierung in der kirchlichen Organisation gearbeitet. Dazu gab es folgende, hier in einer Zusammenfassung präsentierte Ergebnisse.
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1. Theologie / Ethik
Zielbild ist eine deutlich wahrnehmbare, theologisch-ethisch kompetente Stimme der Evangelischen Kirche in der gesellschaftlichen Diskussion zur digitalen Transformation.
Dazu gibt es folgende Vorschläge:
- Schaffung eines Überblicks zu Personen und Institutionen, die an theologisch-ethischen Fragen arbeiten
- Laufende Abfrage und Sammlung von digitalen Themen aus dem gesellschaftlichen Diskurs und der innerkirchlichen Arbeit, die theologisch reflektiert werden sollten
- Schaffung einer „virtuellen Akademie“ als Vernetzungsplattform und zur Bündelung der dezentralen Bearbeitung theologisch-ethischer Aspekte von Digitalisierung
- Entwicklung kooperativer und gleichartiger Verfahren für die Erarbeitung kirchlicher Positionen zu einzelnen digitalen Themenfeldern
- Identifizierung und Beseitigung unnötiger innerkirchlicher Blockaden und kirchenrechtlicher Einschränkungen bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Konzepte
2. Kommunikation / Kultur
Zielbild ist eine dialogische und nutzerorientierte Kommunikation auf allen kirchlichen Ebenen.
- Kirchliche Kommunikation fußt auf klaren Grundhaltungen und verläuft in der Vernetzung vieler Akteure. Dialogische und nutzerorientierte Kommunikation ist mit einem kulturellen Wandel verbunden. Vernetzte Kommunikation muss in der Grundhaltung gewollt sein und sie ist viel stärker als bisher an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer orientiert. Sie wirft gleichzeitig Fragen nach der künftigen Gestalt von Kirche in der Welt im digitalen Wandel auf, denen wir uns auch theologisch zu stellen haben. Dezentralität und Pluralität der evangelischen Kirche sind gerade im Kontext der Digitalisierung eine Chance. Sie sind gleichzeitig ein Risiko. Deshalb kommt es darauf an, die Gestaltung der Digitalisierung als gemeinschaftliche Aufgabe zu begreifen. Die Summe ist im Blick auf Erkennbarkeit, Markenbildung und Identität mehr als die bloße Addition aller Einzelprojekte.
Als Aufgabenfelder zeichnen sich dabei ab:
- Ein neuer Blick auf Vernetzung zwischen EKD und Gliedkirchen (Koordinierung der regionalen Zentren der für einzelne Digitalthemen federführenden Gliedkirchen, die Verbesserung des Austausches unter den Gliedkirchen sowie die Einbringung nationaler und internationaler Perspektiven auf das Thema).
- Auf Basis solcher Vernetzung konzipieren EKD (mit ihrem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik) und Gliedkirchen einen „shared services“ - Ansatz. Gliedkirchen und EKD übernehmen gemeinsam und arbeitsteilig Aufgaben und geben einander Anteil an Projekt- und Produktentwicklungen. Speziell koordiniert und organisiert die EKD Know-How-Transfer zu rechtlichen Fragen der digitalen Kommunikation und zur Entwicklung von grundlegenden Handlungsansätzen digitaler Kommunikation.
- Dialogische und nutzerorientierte Kommunikation braucht Erprobungsräume. EKD und Landeskirchen eröffnen in Vernetzung solche Erprobungsräume. Die Aufgabe, wie die Fähigkeiten gestärkt werden können, mit klarer Haltung und fundiertem Wissen authentisch den Glauben in digitalen Kommunikationswelten zu bezeugen, sollte ein Schwerpunkt dialogischer und nutzerorientierter Kommunikation sein.
3. Prozessoptimierung in der kirchlichen Organisation
Zielbild ist die reflektierte Nutzung aktueller digitaler Technologien in kirchlichen Geschäftsprozessen und Arbeitsfeldern zur nachhaltigen Verbesserung kirchlicher Verwaltung und Leistungen.
Für digitale Prozessoptimierungen gibt es eine Vielzahl von Vorschlägen, die in der Gemeinschaft der Gliedkirchen und der EKD angegangen werden sollten:
- Mehr Effizienz durch gemeinsame Standards und Prozesse
- Verabreden und Nachvollziehen von Referenzsystemen und -prozessen
- Etablierung einer gemeinsamen Prozesswerkstatt / eines Entwicklungszentrums
- Kreis ‚LK Digitalverantwortliche‘ etablieren
- Mehr Vernetzung (‚Forum Digitalisierung‘)
- Digital- / Innovations- Lab (digitale ‚Dombauhütte‘)
- Mit kleinen Schritten die Themen angehen und Vertrauen gewinnen
- Digitale Beteiligungsformate bspw. für Abfragen
- Von anderen lernen (Staat, Kommunen, etc.)
Statements aus dem Workshop
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