Kurschus: „50 Jahre Leuenberger Konkordie: Das ist ein europäisches Jubiläum.“
EKD, UEK und VELKD feiern gemeinsamen Abendmahlsgottesdienst
„Die Kirche ist allein auf Jesus Christus gegründet, der sie durch die Zuwendung seines Heils in der Verkündigung und in den Sakramenten sammelt und sendet.“ (Leuenberger Konkordie 2).
Vor 50 Jahren wurde mit der Leuenberger Konkordie die Kirchengemeinschaft zwischen lutherischen, reformierten und unierten Kirchen erklärt. Dieses Jubiläum feiert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am heutigen Mittwoch, 6. September, gemeinsam mit der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKD) im Rahmen der Kirchenkonferenz.
Die Leuenberger Konkordie machte unter anderem das gemeinsame Feiern des Abendmahls möglich. So begeht auch die EKD dieses Jubiläum mit einem Abendmahlsgottesdienst, um die Einheit der Kirche und die Überwindung der Trennungen zu feiern. Zudem wird John Bradbury, geschäftsführender Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), in einem Vortrag den Blick auf die zukünftige Bedeutung der Leuenberger Konkordie für die Kirchen in Europa richten.
Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus sagte in ihrer Predigt, dass die Leuenberger Konkordie zwar vielen Menschen kein Begriff sei, aber: „50 Jahre Leuenberger Konkordie: Das ist ein europäisches Jubiläum. Wir feiern das Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Diese Gemeinschaft ist Teil des Wunders, das die Einigung Europas ist.“ Zudem betonte Kurschus, wie fragil und kostbar die Gemeinschaft der Kirchen in Europa sei und mahnte: „Ein Gradmesser für diese Einheit ist, wie Europa mit denen umgeht, die aus eigenen Kräften kaum in der Lage sind, ihre Menschenrechte durchzusetzen. Wir europäischen Kirchen müssen unerschütterlich für die elementaren Schutzrechte geflüchteter und verfolgter Menschen eintreten. Lasst uns darin einig und eins sein – bei allem, was unter uns vielgestaltig und verschieden bleiben soll und darf. Auf dass wir in Europa eine Kraft der Einheit sind und nicht der Zerstreuung, eine Kraft der Liebe und nicht des Hasses, eine Kraft der Versöhnung und nicht der Zersetzung.“
Am Abendmahlsgottesdienst waren zudem Vertreterinnen und Vertreter der ‚Leuenberger Kirchen‘ in Deutschland beteiligt. Die stellvertretende Vorsitzende der UEK, Dorothee Wüst, und der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister, sowie Benigna Carsten, Mitglied der Kirchendirektion der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhut, gestalteten die Liturgie.
Die Leuenberger Konkordie wurde 1973 auf dem Leuenberg bei Basel erarbeitet. Mit der Leuenberger Konkordie erklärten die unterzeichnenden lutherischen, unierten, reformierten Kirchen sowie die ihnen verwandten vorreformatorischen Kirchen der Waldenser und der Böhmischen Brüder die Kirchengemeinschaft: Die gegenseitige Anerkennung der Sakramente, der Ämter und der rechtmäßigen evangelischen Verkündigung. Damit wurden die Spaltungen zwischen den reformatorischen Konfessionen überwunden. 1997 traten sieben Methodistische Kirchen auf der Grundlage einer „Gemeinsamen Erklärung zur Kirchengemeinschaft“ bei.
Heute gehören der Leuenberger Kirchengemeinschaft, die seit 2003 „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE) heißt, 95 Mitgliedkirchen in ganz Europa an.
Weitere Informationen auf: https://www.ekd.de/Leuenberger-Konkordie-11302.htm
Hannover, 6. September 2023
Pressestelle der EKD
Annika Lukas