Adomeit neuer Ratsvorsitzender evangelischer Kirchen in Niedersachsen

Thomas Adomeit

Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit ist neuer Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Hannover/Oldenburg (epd). Der Rat der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen hat am 25. Januar 2021 den Oldenburger Bischof Thomas Adomeit zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Der 50-Jährige löst damit Hannovers Landesbischof Ralf Meister ab, der dem Gremium seit 2012 vorstand, wie eine Sprecherin mitteilte. Neue stellvertretende Ratsvorsitzende ist die Präsidentin des Landeskirchenamtes der hannoverschen Landeskirche, Stephanie Springer.

Die Wahl fällt zusammen mit dem 50. Geburtstag der Konföderation. Zu ihr gehören die vier evangelisch-lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer.

Die fünf Kirchen haben sich zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber dem Land Niedersachsen gemeinsam zu vertreten und Gemeinschaftsaufgaben wahrzunehmen. Seit 1955 regelt der Loccumer Vertrag die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Land und den Kirchen. Darin verpflichteten sich beide Seiten zu einer Zusammenarbeit auf der Grundlage der verfassungsmäßigen Trennung von Staat und Kirche.

Adomeit bezeichnete die Konföderation ein „Erfolgsmodell“. Die Zusammenarbeit der fünf Kirchen mit dem Land Niedersachsen habe sich immer enger und vertrauensvoller entwickelt. „Es ist ein tragfähiges Netzwerk“, unterstrich der neue Ratsvorsitzende. „Eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit ist wünschenswert.“ Themen wie der Religionsunterricht, die Evangelische Erwachsenenbildung und der kirchliche Dienst in Polizei und Zoll verbänden die Kirchen untereinander und mit dem Land. Der regelmäßige Austausch mit den Fraktionen im Landtag und der Landesregierung helfe dabei.

Während der Corona-Pandemie spiele die Konföderation als Gesprächspartnerin für das politische Gegenüber eine zentrale Rolle, sagte Adomeit. „Alle fünf Kirchen haben mit dem gemeinsamen Vorgehen und den offenen Türen in der Landespolitik einen Weg gefunden, als Kirchen bei den uns anvertrauten Menschen zu bleiben.“

Adomeit würdigte seinen Vorgänger im Amt, Landesbischof Ralf Meister, der in den vergangenen neun Jahren Sprecher des Rats war. Er habe an dem Erfolg der Konföderation einen wesentlichen Anteil. „Mit seinem guten Blick auf die Wirklichkeit, seinem großen Netzwerk und seinem Gespür für wichtige Themen des Lebens hat er die Kirchen als Ideengeberinnen und Gesprächspartnerinnen etabliert.“

In Meisters Zeit als Ratsvorsitzender fiel der Start der „Initiative Niedersächsischer Ethikrat“ und die Aktion „Niedersachsen packt an“. Zudem initiierte er parlamentarische Abende und das Landeserntedankfest. Weiter prägte er stark die Diskussion um den Reformationstag, der seit 2018 auch in Niedersachsen ein gesetzlicher Feiertag ist.

Der gebürtige Stuttgarter Adomeit ist seit Oktober 2018 leitender Theologe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Zuvor war er seit 2009 persönlicher Referent und Leiter des Büros seines Vorgängers Jan Janssen.

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