Bedford-Strohm würdigt Roman Herzog als "Botschafter der Versöhnung"
Berlin (epd). In einem Trauergottesdienst hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, den kürzlich verstorbenen Altbundespräsidenten Roman Herzog als "Botschafter der Versöhnung" gewürdigt. Als Bundespräsident habe er sich in besonderer Weise für die Verständigung mit den östlichen Nachbarn Deutschlands eingesetzt, sagte Bedford-Strohm in seiner Predigt im Berliner Dom. Zudem erinnerte er an Herzogs Initiative zur Einführung des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar.
"Erinnerungskultur unterstrichen und gestärkt"
"Er hat damit eine Erinnerungskultur unterstrichen und gestärkt, die Liebe zum eigenen Land nicht mit Selbstrechtfertigung und Verdrängen der eigenen dunklen Seiten verwechselt", sagte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Vielmehr habe Herzog echte Stärke eines Landes darin gesehen, "dass es die dunklen Seiten ehrlich in den Blick nimmt und daraus für die Zukunft lernt".
Bedford-Strohm erinnerte auch an das Engagement Herzogs für die evangelische Kirche. Von 1973 bis 1991 war er Mitglied der EKD-Synode, von 1971 bis 1980 Vorsitzender der Kammer für Öffentliche Verantwortung. Herzog sei ein wichtiger Brückenbauer zwischen Kirche und Politik gewesen, sagte Bedford-Strohm.
Herzog, der von 1994 bis 1999 Bundespräsident war, war am 10. Januar im Alter von 82 Jahren gestorben. Die politischen Spitzen des Landes ehrten ihn am 24. Januar mit einem Gottesdienst und Staatsakt in Berlin.
24. Januar 2017