Weltkirchenrat fordert internationale Hilfe für Christen im Irak
Bagdad/Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat verstärkte internationale Hilfe für den Irak nach einem möglichen militärischen Sieg über die Terrormiliz "Islamischer Staat" angemahnt. Andere Staaten müssten den Irak bei der Wiederansiedlung der Christen und weiterer vertriebener Minderheiten unterstützen, forderte eine ökumenische Delegation bei einem Besuch in Bagdad laut einer Mitteilung.
Ziel: "Ein sicheres und stabiles Zusammenleben"
Die Delegation des Weltkirchenrates brachte dem irakischen Präsidenten Fuad Masum ihre Sorgen um das Wohlergehen der Christen und der Gemeinschaft der Jesiden zum Ausdruck. Ziel müsse es sein, ein sicheres und stabiles Zusammenleben aller Menschen in dem Krisenland zu ermöglichen, hieß es. Noch sei die internationale Hilfe für die mehr als drei Millionen Vertriebenen innerhalb des Iraks völlig unzureichend, sagte Frank Chikane, der beim Weltkirchenrat für Internationale Beziehungen zuständig ist.
Geleitet wurde die Delegation vom Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit. Die Erzbischöfin der Kirche von Schweden, Antje Jackelen, gehört der Gruppe an. Der fünftägige Besuch im Irak endete am 31. Januar. Im Ökumenischen Rat der Kirchen sind knapp 350 Kirchen zusammengeschlossen.
Die irakische Armee hat den "Islamischen Staat" in den vergangenen Monaten zurückgedrängt. Die Streitkräfte eroberten weite Teile Mossuls, einer früheren IS-Hochburg.
26. Januar 2017