Umgang mit Vielfalt und Antidiskriminierungsstrategien

Anregungen für Schulen

In diesem Beitrag informieren wir über drei Beispiele zum Thema Umgang mit Vielfalt und gegen Diskriminierung an Schulen. Sie bekommen Anregungen für den Schulunterricht mit Best Practice Beispielen und können ihre Kompetenzen im Bereich von alltäglichen Diskriminierungserfahrungen an Schulen ausbauen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes veröffentlichte die Publikation „Was tun gegen Diskriminierung an Schulen“. Ein kostenloser E-Learningkurs gegen Antimuslimischen Rassismus wird vom aej angeboten. Kirchliche Schulen können ein Gütesiegel erlangen, welches für Antisemitismusprävention und -intervention an ihren Schulen steht.

 

Schulen sind im Umgang mit Diskriminierung oft auf sich allein gestellt. Viele haben Maßnahmen entwickelt und führen Projekte durch, um die Schule zu einem sicheren Ort für alle zu machen. Ihre Erfahrungen helfen zu verstehen, welche Ansätze welche Verbesserungen bewirken können – und welche Stolpersteine es gibt. Das neue Online-Portal „Was tun gegen Diskriminierung an Schulen?“ stellt bewährte Praxisbeispiele vor.

Hier geht es zum Online-Portal: www.antidiskriminierungsstelle.de/gute-praxis-schulen

Interessierte, Schulen, Pädagog*innen und Schulverwaltungen finden in den Praxisbeispielen vielfältige Anregungen, um selbst gegen Diskriminierung aktiv zu werden. Im Online-Portal können Sie anhand von Suchbegriffen und mittels der Filter-Funktion nach unterschiedlichen Projekt- und Maßnahmen-Typen suchen – beispielsweise, wenn Sie konkrete Ideen für eine bestimmte Schulform benötigen oder sich für Ansätze interessieren, die ein Diskriminierungsmerkmal ins Zentrum rücken.

Die Praxisbeispiele gesammelt und ausgewertet haben Andreas Foitzik, Julia Kaiser und Sotiria Midelia im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Auch ihr umfangreicher Projektbericht ist im Online-Portal abrufbar. Darüber hinaus liegt eine Zusammenfassung vor, die die wichtigsten übergeordneten Ergebnisse und Empfehlungen bündelt und kostenfrei als gedruckte Publikation bestellt werden kann.

 

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) hat im Zuge ihrer Trägerschaft im Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit (gefördert über das Bundesprogramm Demokratie leben!) in Kooperation mit ihren Partnerorganisationen Muslimische Jugend in Deutschland und der Koptischen Jugend in Deutschland sowie dem weiteren Träger im Programm ZEOK e.V. einen E-Learning-Kurs zum Thema Antimuslimischer Rassismus entwickelt. Er richtet sich an Fachkräfte und Multiplikator*innen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Im kostenlosen E-Learning-Kurs, für den im Durchschnitt 6-8 Stunden eingeplant werden sollten und der zeitlich flexibel durchgeführt werden kann, lernen Sie Bilder und Vorurteile zu reflektieren und eine rassismuskritische Haltung einzunehmen, Kinder und Jugendliche mit Diskriminierungserfahrungen stark zu machen und angemessen auf Rassismus zu reagieren sowie Praktische Methoden und Materialempfehlungen für Ihre berufliche oder ehrenamtliche Praxis.

Der Kurs ist interaktiv gestaltet und lädt dazu ein, eigenes Wissen durch Anklicken, Zuordnen oder kurze Quizze zu erweitern. Anschauliche Illustrationen, einfache Erklärungen, Wimmelbilder und kurze Erklärfilme sorgen für eine abwechslungsreiche und nachhaltige Aufbereitung der Inhalte.

Nach Abschluss des E-Learnings erhalten Sie eine namentliche Teilnahmebestätigung für die erfolgreiche Durchführung des Kurses.

Weshalb dieser Kurs?

Anitmuslimischer Rassismus ist Teil unserer Gesellschaft und muslimfeindliche Einstellungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Muslim*innen und muslimisch gelesene Menschen sehen sich zunehmend Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Auch in Schulen, der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und anderen Kontexten ist dieses Thema relevant, das sich diese in einer prägenden Lebensphase befinden und dabei stark von öffentlichen Diskursen beeinflusst werden. Ziel des Kurses ist es, antimuslimischen Rassismus zu erkennen, das eigene Wirken und Handeln zu hinterfragen und mögliche Handlungsstrategien zu entwickeln.

Hier geht es Zum E-Learning-Kurs

 

Um Schulen zu motivieren, ihr antisemitismuskritisches Bildungsangebot in Unterricht und Schulkultur weiterzuentwickeln, haben die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und die Schulstiftung im Bistum Osnabrück ein Gütesiegel entwickelt. Mit den Kriterien für dieses Gütesiegel, an deren Entwicklung auch der Zentralrat der Juden in Deutschland mitgewirkt hat, soll folgendes erreicht werden: für antisemitische Worte und Taten und deren Wahrnehmung sensibilisieren; die Geschichte des Judentums in Deutschland kennenlernen und durch Teilnahme Elemente von Gedenkkultur an die Shoah erleben und jüdischen Menschen, Institutionen und zeitgenössischer lebendiger religiöser Praxis zu begegnen.

Um das Gütesiegel für kirchliche Schulen zu erlangen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden, die Zertifizierung und Verleihung erfolgt durch eine Jury.

Weitere Infos finden sich hier.