„Eine hervorragende Voraussetzung für das friedliche Miteinander“
Präses Schwaetzer zur Trennung von Kirche und Staat
Ab dem 6. Februar 1919 tagte in Weimar die Deutsche Nationalversammlung. Anlässlich des 100. Jahrestages der konstituierenden Sitzung erinnert die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, an die Bedeutung der in der Weimarer Verfassung verankerten Trennung von Staat und Kirche:
„Mit der Weimarer Reichsverfassung wurde die Grundlage für das moderne Religionsverfassungsrecht des Grundgesetzes gelegt, mit dem die Religionsfreiheit umfassend gesichert und das öffentliche Wirken der Kirchen vom Staat in ‚fördernder Neutralität‘ geschützt wird. Beide Aspekte sind bis heute prägend für das Verhältnis von Kirche und Staat in Deutschland: Die Freiheit zur Religion bedeutet eben auch, dass den Religionen Raum zur öffentlichen Entfaltung eingeräumt wird. Das ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Zukunft: Denn damit wurde eine hervorragende Voraussetzung für das friedliche Miteinander in der multireligiös geprägten säkularen Gesellschaft geschaffen.“
In einem Festakt in Weimar, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen, wird am Mittwoch an die erste deutsche Demokratie erinnert. Vor dem Festakt findet in der Herderkirche in Weimar ein ökumenischer Gottesdienst mit Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), und Ulrich Neymeyr, Bischof des Bistums Erfurt, statt. Der Gottesdienst beginnt um 12.30 Uhr und wird live im MDR-Fernsehen übertragen. Ein Gottesdienst in der Herderkirche war vor 100 Jahren Auftakt für die Zusammenkunft der politischen Spitze des Landes.
Ausführlichere Informationen zum Verhältnis von Kirche und Staat in Deutschland sowie Antworten zu häufig gestellten Fragen finden Sie unter https://www.ekd.de/Kirche-und-Staat-11131.htm.
Hannover, 5. Februar 2019
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt