EKD-Handreichung zu „Spiritual Care“ erschienen
Konzepte von seelischer Sorge stehen im Fokus der neuen Handreichung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dem Titel „Spiritual Care durch Seelsorge“. „Wenn Menschen krank werden, ist neben dem Körper auch das eigene Gemüt betroffen und daran beteiligt, wie jemand mit einer Krankheit leben, genesen oder auf das eigene Sterben zugehen kann. Je massiver eine Erkrankung ausfällt oder wahrgenommen wird, desto ausgeprägter ist auch der seelisch-psychische Prozess der Betroffenen“, erklärt EKD-Oberkirchenrat Andreas Jensen. Spiritual Care betreffe den Bereich der palliativen Versorgung, sei aber längst nicht darauf beschränkt. „Es bestehen Ausbildungsgänge in Spiritual Care für nahezu alle im Gesundheitswesen tätigen Berufsgruppen“, erklärt Jensen.
In der Handreichung geht es sowohl um begriffliche Klärungen als auch um aktuelle Herausforderungen. „Diese liegen insbesondere darin, wie sich die Eigengesetzlichkeiten des Gesundheitswesens und der Religionspraxis - zu der die Seelsorge zählt – miteinander in Beziehung setzen lassen“, so Jensen. Zudem solle die Publikation dabei helfen, eine überlegte Verhältnisbestimmung von Seelsorge im Bereich der Spiritual Care zu finden.
Gerade angesichts der Corona-Pandemie sei zudem ein weiterer Punkt in den Fokus gerückt, sagt Jensen. „Es stellt sich aktuell die Frage, wie wir damit umgehen, dass Seelsorgende nicht mehr überall als selbstverständliche Gegenüber in Kliniken und in Gesundheitseinrichtungen wahrgenommen werden.“
Die Schrift stammt von der Ständigen Konferenz für Seelsorge in der EKD, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher mit Seelsorge befasster Bereiche von Kirche und Diakonie zusammensetzt. Sie bedenkt Querschnittsthemen der Seelsorge und berät die Organe der EKD.
Die Handreichung finden Sie als Download unter www.ekd.de/spiritualcare.
Hannover, 19. November 2020
Pressestelle der EKD