EKD-Ratsvorsitzender gratuliert Margot Käßmann zum 60. Geburtstag
„Aus ihrem Wirken ist viel Segen erwachsen“
Margot Käßmann, eine der bekanntesten Persönlichkeiten der evangelischen Kirche, feiert am 3. Juni ihren 60. Geburtstag. „Der Tag des 60. Geburtstages von Margot Käßmann ist für mich vor allem ein Tag großer Dankbarkeit. Aus ihrem Wirken in den verschiedenen Ämtern ist viel Segen erwachsen. Segen für viele einzelne Menschen, Segen für unsere Kirche, aber auch Segen für unser Land. Als profilierte Stimme für eine Neuentdeckung des Glaubens und das daraus kommende Engagement für die Welt hat sie uns gutgetan“, erklärt der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. In ihrem letzten Amt als EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum habe sie ihre große Popularität dazu eingesetzt, um die Inhalte des Jubiläums bekannt zu machen und weltweit dazu einzuladen, so Bedford-Strohm weiter. „Dafür danke ich ihr sehr. Wir werden sicher auch in Zukunft ihre Stimme hören. Ich wünsche ihr für den bald beginnenden Ruhestand die erhoffte Zeit für die Familie, und in allem wünsche ich ihr von Herzen Gottes Segen.“
Käßmann wurde am 3. Juni 1958 in Marburg/Lahn geboren und wuchs in Stadtallendorf auf. Theologie studierte sie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg, wo sie ihr Erstes Theologisches Examen ablegte. Nach dem Vikariat in Wolfhagen folgten 1985 das Zweite Examen und die Ordination zur Pfarrerin. 1989 promovierte sie an der Ruhr-Universität Bochum über „Armut und Reichtum als Anfrage an die Einheit der Kirche“. Daneben engagierte sie sich von 1983 bis 2002 in Leitungsgremien des „Ökumenischen Rates der Kirchen“.
Margot Käßmann bekleidete viele kirchliche Ämter. Unter anderem wirkte sie als Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages (1994 bis 1999), danach als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Kirche Hannovers. 2003 wurde sie Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), im Oktober 2009 wählte die Synode der EKD sie zur Ratsvorsitzenden. Die Theologin wurde für viele Frauen zum Vorbild. Im Februar 2010 trat sie von ihren kirchlichen Leitungsämtern zurück. Auch danach verlieh sie mit Kommentierungen des Zeitgeschehens in Predigten, Vorträgen und in den Medien dem deutschen Protestantismus eine profilierte Stimme.
2010 wirkte sie als Gastdozentin an der Emory-University in Atlanta (USA), 2011 ernannte die Ruhr-Universität Bochum sie zur Honorarprofessorin, verbunden mit einer Gastprofessur. Als „Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum“ warb sie seit April 2012 in Deutschland und weltweit für das 500. Reformationsjubiläum. Auf ihren Reisen in viele Länder Europas und auf alle fünf Kontinente trug sie als „EKD-Botschafterin“ maßgeblich zum internationalen Charakter des Reformationsjubiläums bei. Ihr unermüdlicher Einsatz auch für die „Weltausstellung Reformation“ in Lutherstadt Wittenberg sorgte mit dafür, dass das Reformationsjubiläum 2017 einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde und in einem weltoffenen wie ökumenischen Horizont begangen wurde.
Käßmann ist Ehrendoktorin der Universität in Hannover und der Theologischen Hochschule Mexiko, zudem Ehrensenatorin der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 2008 wurde ihr das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
Gemeinsam mit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers verabschiedet die EKD sie am 30. Juni mit einem Gottesdienst in der Hannoverschen Marktkirche in den Ruhestand
Hannover, 01. Juni 2018
Pressestelle der EKD
Kerstin Kipp
EKD-Ratsvorsitzender gratuliert Margot Käßmann zum 60. Geburtstag