EKD-Ratsvorsitzender unterwegs in Armenien
Weltweite Ökumene
Auf seiner Besuchsreise vom 9. bis 12. September nach Armenien hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II, den Präsidenten Armeniens, Armen Sarkissjan, und den armenischen Ministerpräsidenten Nikol Pashinjan getroffen.
In seinem Gespräch mit dem Katholikos aller Armenier Karekin begrüßte Bedford-Strohm die Anerkennung des Armenier-Genozids von 1915 durch den Deutschen Bundestag im Jahr 2015 und erinnerte an die gemeinsame Verantwortung der Kirchen für verfolgte und bedrängte Christen, insbesondere im Nahen Osten. „Ich glaube, dass unsere Kirchen die Herausforderungen der Zukunft am besten in ökumenischer Verbundenheit bestehen“, sagte Bedford-Strohm und dankte dem Oberhaupt der armenischen Kirche für dessen ökumenisches Engagement. Gemeinsam bekundeten Katholikos und Ratsvorsitzender in einer Erklärung die Absicht zur vertieften Zusammenarbeit bei der theologischen Ausbildung, im ökumenischen Dialog und im Engagement für die Kirchen im Nahen Osten.
Das Gespräch mit den politischen Repräsentanten behandelte die Erfahrungen der armenischen Gesellschaft nach der „samtenen Revolution“ vom April 2018 und die Rolle der Kirchen angesichts der ökologischen, politischen und sozialen Herausforderungen. Dabei erkundigte sich der Ratsvorsitzende insbesondere nach dem Stand der Friedensbemühungen im armenisch-aserbaidschanischen Konfliktgebiet von Berg-Karabach.
Bis zum Mittwoch werden sich weitere Begegnungen u.a. mit Vertretern diakonischer Projekte und Kirchenvertretern sowie ein Vortrag des Ratsvorsitzenden vor Theologiestudierenden der armenischen Kirche zur „öffentlichen Theologie“ anschließen. Bedford-Strohm ist der erste EKD-Ratsvorsitzende, der Armenien besucht.
Die Einladung nach Armenien hatte Katholikos Karekin zum Abschluss seines Besuches in Deutschland im Reformationsjubiläumsjahr 2017 ausgesprochen. Die armenische Kirche gehört zur Kirchenfamilie der altorientalischen Kirchen und zählt weltweit etwa neun Millionen Mitglieder. Der Sitz des Primas von Deutschland ist in Köln. Die EKD führt seit 2017 einen eigenen theologischen Dialog mit den altorientalischen Kirchen, dessen erste Dokumentation der Ratsvorsitzende dem Katholikos als Gastgeschenk überreichte.
Hannover, 11. September 2018
Pressestelle der EKD
Kerstin Kipp