EKD-Synodenpräses: Müssen Demokratiefeinden entgegentreten
Essen (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat bei den Protesten gegen den Bundesparteitag der AfD in Essen dazu aufgerufen, Demokratiefeinden entschieden entgegenzutreten. „Gott schenkt allen Menschen Würde. Deswegen ist es mir nicht egal, wenn Menschen ausgegrenzt, angegriffen, bedroht, gejagt werden“, sagte Heinrich am Samstag bei einer Kundgebung nahe der Essener Grugahalle, wo die AfD noch bis zum Sonntag tagt.
Die Präses rief laut Redetext dazu auf, gegenüber „extremistischen, rassistischen, antisemitischen und völkischen Sprüchen“ wachsam zu sein. Sie warb für eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft. „Ich bin überzeugt, für Gott sind alle Menschen gleich.“ Die Demokratie brauche Menschen, die sich für sie einsetzen und aktiv werden, betonte Heinrich. „Demokratie geht nicht von allein, sondern ist ein Tun-Wort.“
Zu der Versammlung unter dem Motto „Zusammen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz“ hatten die „Essener Allianz für Weltoffenheit“ gemeinsam mit der Stadt Essen und weiteren Bündnispartnern aufgerufen. Neben Präses Heinrich sollten auf der Kundgebung unter anderem die DGB-Landesvorsitzende Anja Weber, der Evonik-Vorstandsvorsitzende Christian Kullmann, die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Barbara Albert, sowie der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) sprechen. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ wollten mehr als 60 Organisationen über Möglichkeiten zum Engagement für Demokratie informieren.